Die Gehälter Hochqualifizierter, vor allem Akademiker sind für mittelständische Unternehmen ein dicker Brocken auf der Kostenseite. Da lohnt es sich schon, zu wissen, wie sich Standorte auf deren Gehaltserwartungen auswirken. Wie sich nämlich in einer bundesweiten Umfrage der Universität Hamburg unter mehr als 1000 Akademiker zeigte, ist erst eine gesundes Verhältnis aus einem anregenden Umfeld und einem der jeweiligen Stadt angemessenen Gehalt wirklich attraktiv.Die Befragten mussten für die Studie nicht nur die Attraktivität der 15 größten deutschen Städte bewerten, sondern auch angeben, auf wie viel Gehalt sie verzichten bzw. wie viel mehr sie verlangen würden, um in eine bestimmte Stadt versetzt zu werden.
Das Ergebnis: Berlin und Hamburg gelten unter Akademikern als die attraktivsten Städte zum Wohnen. Über die Hälfte der Befragten würden dorthin ziehen, müssten sie sich jetzt einen neuen Wohnort suchen. Auf den Plätzen drei, vier und fünf rangieren München, Köln und Dresden. Dortmund, Essen und Duisburg dagegen liegen in der Gunst der Akademiker auf den hinteren Plätzen.
Doch auch innerhalb der beliebten Städte zeigen sich deutliche Unterschiede in Bezug darauf, zu welchen finanziellen Bedingungen Hochqualifizierte zu einem Umzug bereit wären. Auf ein Viertel seines Gehalts würde ein Akademiker verzichten, wenn er dadurch Berlin wohnen könnte. Ähnlich sieht es bei Stuttgart aus; für Dresden kämen nach Angaben der Befragungsteilnehmer noch 15 % Gehaltsverzicht infrage. Für einen Umzug nach Düsseldorf oder Bremen hingegen erwarten die Befragten im Schnitt einen Lohnzuschlag von 30 %.
Hamburger Akademiker würden nur für durchschnittlich 27 % mehr Lohn aus ihrer Stadt wegziehen.
Die Städte wurden untereinander in Hinsicht auf bestimmte Merkmale verglichen, etwa kulturelle Vielfalt und Urbanität, Natur und Erholung, Kostengünstigkeit und berufliche Chancen. In vorherigen Studien hatten sich diese Faktoren als zentral für die Beschreibung und Bewertung einer Stadt ergeben. Die Studie wurde in einer Kooperation des Institutes für Marketing und Medien der Universität Hamburg und Delta Branding durchgeführt. (idw/ml)