Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im März 2009 so wenig gestiegen, wie zuletzt im Juli 1999. Sie lagen nur um 0,5 % über dem Niveau des März 2008. Im Vergleich zum Vormonat Februar verringerte sich der Verbraucherpreisindex sogar um 0,1 %. Grund für den geringen Anstieg ist erneut die stark rückläufige Preisentwicklung bei Mineralölprodukten (-22,3 %). Hinzu kommen sinkende Preise bei einigen Nahrungsmitteln.Vergleich mit März 2008
Besonders stark wirkten sich im März, verglichen zum Vorjahresmonat, die Preisentwicklungen bei leichtem Heizöl (-36,3 %) und Kraftstoffe (-18,0 %) auf die Jahresteuerungsrate aus. Ohne Mineralölprodukte hätte die Inflationsrate im März lediglich 1,7 % betragen.
Für andere Energieprodukte erhöhten sich die Preise: Für Haushaltsenergieträger wie Gas (+17,9 %), Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+14,7 %) und Strom (+6,4 %) stiegen die Preise gegenüber März 2008 sogar überdurchschnittlich.
Die Preise für Nahrungsmittel lagen im März 2009 mit 0,2 % nur knapp über dem Niveau des Vorjahres, seit August 2008 gingen die Teuerungsraten für Nahrungsmittel kontinuierlich zurück. Billiger angeboten als im Vorjahr wurden insbesondere fast alle Molkereiprodukte.
Deutliche Preisrückgänge im Bildungswesen (-5,0) sind vor allem auf die Einführung eines kostenfreien Vorschuljahres in einigen Bundesländern zurückzuführen.
Vergleich mit Februar 2009
Der leichte Preisrückgang des Gesamtindex im März 2009 gegenüber dem Vormonat Februar um 0,1 % ist das Resultat gegenläufiger Preisentwicklungen: Etwas mehr zu zahlen war unter anderem für Bekleidung und Schuhe (+1,6 %). Bei den Energiepreisen erhöhten sich innerhalb eines Monats erneut die Strompreise (+0,7 %). Die Gaspreise gingen dagegen erneut leicht zurück (-0,7 %). Günstiger aus Sicht der Verbraucher entwickelten sich weiterhin die Preise für leichtes Heizöl (-7,5 %) und für Kraftstoffe (-2,1 %).
Die Preise für Nahrungsmittel gaben im Schnitt leicht nach (-0,4 %). Teilweise saisonbedingt waren die Preisrückgänge gegenüber dem Vormonat bei einigen Gemüsesorten.
Das Statistische Bundesamt weist übrigens jetzt bereits darauf hin, dass in den kommenden Monaten in den Preisstatistiken ein starker sogenannter Basiseffekt auftreten wird. Dieser Effekt bedeutet, dass die ungewöhnlich starken Preissteigerungen in den entsprechenden Vorjahresmonaten rechnerisch zu einer scheinbar negativen Preisentwicklung in diesem Jahr führen. So würden z. B. real stabile Preise statistisch gesehen negative Indexwerte ergeben, die unter normalen Umständen sinkende Preise signalisieren.
Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im März 2009 um 0,4 % höher als im März 2008. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2009 sank der Index um 0,2 %. Die Schätzung für den HVPI vom 27. März 2009 wurde damit bestätigt. (Statistisches Bundesamt/ml)