Noch immer sind in Deutschland laut Ingenieurmonitor rund 64.000 Ingenieursstellen unbesetzt. Das entspricht zwar einem Rückgang von knapp 2 % im Vergleich zum Vormonat, kennzeichnet aber dennoch eine große Lücke. Daran ändert auch die Zunahme arbeitslos gemeldeter Ingenieure auf 25.000 wenig. Unter dem Strich fehlen am Arbeitsmarkt immer noch knapp 40.000 Ingenieure. Etwa die Hälfte der freien Stellen ist in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg oder Bayern zu besetzen. Besonders gefragt sind nach wie vor die Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure, deren Anteil 40 % aller offenen Stellen ausmacht. Eine aktuelle Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigt, dass jedes fünfte Unternehmen in den kommenden fünf Jahren Ingenieure ersetzen muss, die altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Die Besetzung neuer Ingenieurstellen droht zu scheitern, da die Zahl der Ingenieurabsolventen bestenfalls reichen wird, um den entstehenden Ersatzbedarf zu decken. Der VDI empfiehlt den Unternehmen deshalb, auch in Krisenzeiten ihr wichtiges Know-how zu sichern und auszubauen, um gestärkt aus der Krise hervorgehen zu können.
In den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich ein hoher Bedarf an Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren. Hierzu zählen verstärkt Luft- und Raumfahrtingenieure bedingt durch regional ansässige Unternehmen wie Airbus und Zulieferern im Luft- und Raumfahrtsektor. In Hamburg sind 3715 Ingenieurstellen unbesetzt. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sind nicht so stark vom Fachkräftemangel betroffen. In allen drei Bundesländern gibt es allerdings nach wie vor eine Lücke. Nicht alle offenen Stellen könnten laut VDI und IW durch die arbeitslos gemeldeten Ingenieure besetzt werden.
Der Ingenieurmonitor für April 2009 steht als kostenloser Download online zur Verfügung. (VDI/ml)