Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde 2009 um gut 4,5 % sinken und 2010 allenfalls um 0,5 % zulegen. So lautet die Frühjahrsprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, die damit etwas weniger pessimistisch ausfällt als die Prognosen der Wirtschaftsweisen (wir berichteten darüber) und der Regierung. An der IW-Konjunkturumfrage haben mehr als 1900 Unternehmen in West- und Ostdeutschland teilgenommen.
Dabei zeigte sich, dass im Westen zwei Drittel der Firmen von einer rückläufigen Produktion im Jahr 2009 ausgehen; nur ein Zehntel erwartet ein Plus. Im Osten sind 53 % der Betriebe skeptisch und lediglich 14 % zuversichtlich. Wesentlich geprägt wird das Bild durch die Flaute im Auslandsgeschäft. Nur 7 % der deutschen Unternehmen rechnen für 2009 mit höheren Ausfuhren als im vergangenen Jahr, 56 % dagegen mit einem Minus.
Der IW-Prognose zufolge werden die preisbereinigten Exporte im laufenden Jahr um 17 % schrumpfen, denn wer auf den Märkten rund um den Globus aktiv ist, hat es momentan besonders schwer – und wenn er noch so hochwertige Produkte anbietet.
Doch auch im Inland sieht es meist trübe aus. So sind im Westen 58 % und im Osten 54 % der Unternehmen davon überzeugt, dass ihre Investitionen 2009 sinken. Einen Aufwärtstrend erwarten gerade mal 11 % der west- und 16 % der ostdeutschen Firmen. Aufgrund dieser negativen Impulse rechnen 56 % aller befragten Unternehmen in diesem Jahr mit einem Stellenabbau; lediglich 8 % planen, ihr Personal aufzustocken. (IW/ml)