Der Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im Mai erneut gestiegen und liegt nun bei 84,2 Zählern (nach 83,7 Zählern im April). Die derzeitige Geschäftslage schätzen die Unternehmen allerdings wieder ungünstiger ein als im Vormonat (82,5 Zähler nach 83,5 im April). Ihre Geschäftsperspektiven für die nächsten sechs Monate bewerten sie aber erneut merklich weniger schlecht. Der Teilindex kletterte von 83,9 Zählern auf 85,9 Zähler. Damit zeichnet sich eine allmähliche Stabilisierung der Wirtschaftsleistung auf niedrigem Niveau ab.Damit hat auch der saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimaindex der Gewerblichen Wirtschaft im Mai erneut zugelegt. Er liegt nach -33,1 Zählern im April aktuell bei nur noch -32,1 Zählern.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima allerdings unverändert geblieben. Entsprechend stagnierte der Saldo bei -38,0 Zählern. Die Industriefirmen berichten wieder von einer deutlich schlechteren Geschäftslage als im April. Sie erwarten jedoch einen nicht mehr ganz so ungünstigen Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr. Ihre Exportchancen stufen sie weniger negativ ein als zuletzt. Die Beschäftigung wollen sie weniger stark reduzieren als bisher geplant.
Im Großhandel und im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima verbessert. Die Einzelhändler sind mit ihrer Geschäftslage nicht mehr so unzufrieden. Sie rechnen darüber hinaus auch mit einem weniger schlechten Geschäftsverlauf in den nächsten sechs Monaten. Entsprechend stieg der Saldo von -26,5 Zählern auf -21,2 Zähler. Die Großhändler beurteilen sowohl ihre derzeitige Situation als auch ihre Geschäftsperspektiven ebenfalls etwas günstiger als im Vormonat. Ihr Saldo stieg von -30,6 Zählern auf -28,3 Zähler.
Nur im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima erneut eingetrübt. Der entsprechende Saldo fiel von -24,3 Zählern im April auf -26,3 Zähler im Mai. Grund: Die Bauunternehmen sind unzufriedener mit ihrer augenblicklichen Geschäftssituation. Auch die weitere Geschäftsentwicklung schätzen sie kritischer ein als im Vormonat. Im gewerblichen Bau hat sich das Geschäftsklima damit markant abgekühlt.
Auch der ifo-Geschäftsklimaindex für das Dienstleistungsgewerbe Deutschlands ist im Mai erneut gestiegen. Er legte von -7,0 Zählern im April auf -5,0 Zähler im Mai zu. Die Befragungsteilnehmer bewerten ihre derzeitige Geschäftslage allerdings wieder etwas zurückhaltender als im Vormonat (-8,0 Zähler nach -6,0 Zählern im April). Dem Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr blicken sie jedoch merklich weniger skeptisch entgegen (deutlicher Anstieg von -8,0 Zählern auf aktuell -2,0 Zähler). Die Befragungsteilnehmer erwarten keine erhebliche Verschlechterung der Geschäfte in den nächsten Monaten. Den Personaleinsatz wollen die Unternehmen deshalb kaum noch reduzieren. (ifo/ml)