Deutschlands Unternehmen tun mehr für die Hochschulen, als die amtliche Statistik erkennen lässt. Das ergaben Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Der Grund für die Abweichung: Von den amtlichen Statistikern werden Sachspenden wie Laborausstattungen oder kostenlose Softwarelizenzen ebenso wenig erfasst wie die Mitwirkung in der Lehre und die Unterstützung der Studenten durch Praktika und Stipendien. Im Jahr 2008 hat sich jeder fünfte Industriebetrieb finanziell an einer Hochschule engagiert, etwa in Form von Spenden, Sponsoring, Stiftungslehrstühlen oder Stipendien.Von den Großunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten griffen sogar zwei Drittel der Wissenschaft unter die Arme. Das ergab eine Befragung von 1250 Industrieunternehmen, die das IW gemeinsam mit dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft heuer im März durchgeführt hat. Danach wollen 82 % der Firmen trotz Wirtschaftskrise an ihrer Unterstützung festhalten.
Insgesamt steuerten die Unternehmen laut amtlicher Statistik im Jahr 2006 gut 1 Milliarde Euro zum Etat der deutschen Universitäten und Fachhochschulen bei. Einschließlich des Beitrags von Stiftungen, deren Kapital meist aus unternehmerischer Tätigkeit stammt, beliefen sich die privaten Drittmittel auf 1,356 Milliarden Euro, 65 % mehr als 1998. (IW/ml)