Das klassische Telefonnetz verliert massiv an Zuspruch, die Internet- und die Mobiltelefonie sind die Favoriten der Bundesbürger. Über das herkömmliche Festnetz telefonierte jeder Deutsche 2008 im Durchschnitt nur noch rund 33 Stunden – rund 2,5 % weniger lang als 2007. Für dieses Jahr wird ein etwas stärkerer Rückgang um 3 bis 4 % erwartet. Das ergaben Analysen des Branchenverbands BITKOM. Dank günstiger Flatrates für herkömmliche Telefonanschlüsse vollzieht sich dieser Trend hierzulande allerdings langsamer als in anderen Ländern, so die BITKOM-Experten.Im Festnetz ist eine stetige Verschiebung zu beobachten: Die Zahl der schmalbandigen Anschlüsse (analog und ISDN) nimmt in Deutschland bereits seit einigen Jahren ab. Lag die Summe dieser Anschlüsse 2002 noch bei fast 40 Millionen, waren es 2008 nur noch 35,4 Millionen. Besonders stark war der Rückgang mit fast 5 % im vergangenen Jahr.
Im Gegenzug wächst die Bedeutung von Breitbandanschlüssen und der Telefonie über das Internet-Protokoll (IP-Telefonie). Im Jahr 2008 telefonierten bereits 3,7 Millionen Haushalte über das Internet. Dazu nutzten 1,5 Millionen die Kabel-TV-Anschlüsse und 2,2 Millionen das sogenannte entbündelte DSL. Diese speziellen DSL-Anschlüsse sind vertraglich nicht an einen herkömmlichen Festnetz-Anschluss gebunden. Noch im Vorjahr telefonierten erst 0,8 Millionen Haushalte über das TV-Kabel und 0,7 Millionen Haushalte über einen entbündelten DSL-Anschluss.
Zum Jahresende 2008 gab es insgesamt 39,1 Millionen Festnetz-Telefonanschlüsse in Deutschland. Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse war mit über 107 Millionen mehr als doppelt so hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes telefonierten Anfang 2008 gut 9 % aller deutschen Haushalte ausschließlich per Handy. (BITKOM/ml)