Heute am Dienstag hat Arcandor nach einem wochenlangen Wechselbad für alle Beteiligten und Mitarbeiter beim Amtsgericht Essen Insolvenz angemeldet. Die Zahl der Befürworter einer Insolvenzlösung anstelle einer ungewissen Subventionierung über Staatshilfen stieg in den letzten Tagen dramatisch an. Betroffen von der Pleite sind neben den Eigentümern, Aktionären und Gläubigern vor allem rund 43.000 Beschäftigte. Die Bundesregierung hat den Arcandor-Mitarbeitern allerdings umfangreiche Hilfen zugesagt.Damit endet eine von vielen Brüchen gekennzeichnete 128jährige Firmengeschichte. Zuletzt hatte die EU-Kommission deutlich gemacht, dass mit Hilfsgeldern aus dem Deutschlandfonds nicht zu rechnen sei, da der Konzern schon vor der Finanzkrise ins Trudeln geraten war. Tödlich dürfte aber die erkennbar geringe Neigung der Eigentümer gewirkt haben, mit ihrem eigenen Kapital in die Bresche zu springen. Wer – wenn nicht sie – hätte ohne Wenn und Aber signalisieren müssen, dass der Konzern eine Zukunft hat und hohe persönliche Risiken wert ist?
(ml)
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