Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge in der Bauwirtschaft ist erstaunlich deutlich zurückgegangen. Zum 31. März 2009 waren bei der Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) 11.264 Auszubildende im 1. Ausbildungsjahr gemeldet. Diese Zahl liegt 11 % unter dem Niveau des gleichen Zeitraums des Vorjahres. Ende März 2008 befanden sich 12.661 Jugendliche im 1. Ausbildungsjahr. Die Gesamtzahl aller Ausbildungsverhältnisse in der Bauwirtschaft (1. bis 4. Ausbildungsjahr) lag im März dieses Jahres bei 36.927 und damit 1,5 % niedriger als im März 2008 (37.505). Bundesweit bildeten 2008 rund 16.000 von insgesamt rund 67.000 Baubetrieben aus.
Am deutlichsten ist der Rückgang der neuen Ausbildungsverhältnisse in Thüringen (-27,4 %), Mecklenburg-Vorpommern (-24,6 %) und Sachsen (-23,6 %). Deutlich geringer fällt der Rückgang in Bremen (-2,4 %), Schleswig-Holstein (-2,7 %) und Hamburg (-3,0 %) aus. Entgegen dem allgemeinem Trend hat Berlin einen Zuwachs von 14,5 % an Bau-Azubis zu verzeichnen.
Thomas Arnold, zuständig für Arbeitgeber-Leistungen bei SOKA-BAU vermutet als Ursache: „Nach unserer Wahrnehmung treffen hier zwei wesentliche Gründe zusammen: einerseits ein Rückgang bei den angebotenen Ausbildungsplätzen, andererseits aber auch ein Mangel an geeigneten Bewerbern, so dass Ausbildungsplätze unbesetzt blieben.“
Um Ausbildungsbetriebe bei der Suche nach neuen Auszubildenden zu unterstützen, bietet SOKA-BAU eine Ausbildungsplatzbörse im Internet an. Die kostenfreie Plattform enthält nach Angaben der Kasse Ausbildungsdaten von rund 15.990 Ausbildungsbetrieben der Bauwirtschaft. Das sind annähernd 100 % der Baubetriebe, die ausbilden. Die meisten davon befinden sich in Bayern (3190), Baden-Württemberg (3030), Nordrhein-Westfalen (2837), Niedersachsen (1626) und Rheinland-Pfalz (1049). (ots/ml)