Die positiven Zeichen für die deutsche Wirtschaft mehren sich: Der gewichtige Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI, Ausgabe 6/2009) stieg im Mai bereits zum vierten Mal in Folge an und kletterte um kräftige 4.2 Punkte von 35.4 auf 39.6. Das ist die höchste Steigerung seit Beginn der Umfrage 1996. Die kritische Schwelle von 50 Punkten, ab der ein gesundes Wachstum zu erwarten ist, erreichte der Index aber auch dieses Mal nicht. Zuletzt wuchs die Industrie im Juli 2008; damals lag der EMI bei 50.9. Der Tiefpunkt wurde im Januar 2009 mit 32.0 durchschritten, seitdem geht es jedoch wieder stetig bergauf.Exportorders aus Asien, insbesondere China, füllten die Auftragsbücher der Industrieunternehmen. Hingegen verzeichneten die befragten Betriebe erneut einen Rückgang der Aufträge aus den USA und Westeuropa. Sowohl Global Player als auch mittelständische Unternehmen drosselten auch im Mai ihre Produktion. Das Auftragsminus der Unternehmen fiel – vor allem bei Herstellern von Investitions- und Vorleistungsgütern – im Vergleich zu den Vormonaten jedoch weniger stark aus.
Die Einkaufspreise für Vormaterialien, z. B. Stahl, Aluminium und Kraftstoffe, sanken erneut drastisch. Umgekehrt reduzierten die Industriebetriebe ihre Verkaufspreise auf Rekordniveau. Grund: starker Wettbewerbsdruck. Viele Firmen erzielten Preisnachlässe bei Lieferanten.
Überkapazitäten der Lieferanten führten erneut zu einem Rückgang der durchschnittlichen Lieferzeiten. (ots/ml)
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.