Nein, es war keine Hiobsbotschaft, die heute Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und Staatsministerin Maria Böhmer in Berlin verkündeten, im Gegenteil: „Eiszeit“ ist ausnahmsweise einmal positiv und wörtlich zu verstehen. Die beiden stellten in Berlin einen neuen Ausbildungsberuf vor, den des Speiseeisherstellers – für manche Jugendliche beiderlei Geschlechts sicher ein Traumberuf mit langer Tradition und leckerer Zukunft, sind unter den Ausbildungsbetrieben doch viele italienische Eiscafes. Deren Engagement könnte zudem ein Vorbild für Unternehmer mit anderem Migrationshintergrund sein und dazu anregen, sich verstärkt in der Ausbildung zu engagieren.2008 wurde die Ausbildungsordnung für den handwerklichen Ausbildungsberuf Speiseeishersteller/-in erlassen. Die zweijährige Ausbildungszeit wird in einem Eiscafé, einer Konditorei oder Bäckerei absolviert. Die ersten Jugendlichen haben bereits ihre Ausbildung begonnen. Treibende Kraft hinter der Schaffung dieses Ausbildungsberufes sind der Verband der italienischen Speiseeishersteller (UNITEIS) und der ZDH.
Das Interesse gerade bei Jugendlichen aus anderen Migrantengruppen an dem neuen Ausbildungsberuf ist groß. Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss, nach erfolgreicher Prüfung kann man nicht nur in Eiscafe, Konditorei oder Bäckerei arbeiten, sondern auch ein eigenes Geschäft eröffnen. Wer weiter lernen möchte, kann nach der Ausbildung gleich im zweiten Lehrjahr einsteigen z.B. für den Beruf Konditor/, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk oder Fachkraft im Gastgewerbe. (ZDH/ml)