Der Geschäftsklimaindex des Münchner ifo-Instituts für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist auch im Juni etwas angestiegen und liegt nun bei 85,9 Zählern (nach 84,3 Zählern im Mai). Damit setzt sich der Trend vom Mai fort. Allerdings resultiert die Aufhellung des Klimas ausschließlich aus den gestiegenen Erwartungen der Unternehmen (Anstieg von 86,0Zählern auf 89,5 Zähler), deren Pessimismus hinsichtlich der Entwicklung im kommenden halben Jahr weiter abgenommen hat.Mit ihrer derzeitigen Geschäftslage sind die Unternehmen dagegen genauso unzufrieden wie im letzten Monat (82,4 Zähler nach 82,5 Zählern im Mai). Für die gewerbliche Wirtschaft steigt damit im Juni auch der saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimaindex. Er liegt nach -32,1 Zählern im Mai nun bei -28,9 Zählern. Die Entwicklung insgesamt untermauert dennoch den Eindruck, dass sich die deutsche Wirtschaft allmählich stabilisiert.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindikator ebenfalls gestiegen. Nach -37,9 Zählern im Mai liegt er nun bei -33,8 Zählern. Die Befragungsteilnehmer schätzen ihre derzeitige Geschäftssituation etwas weniger ungünstig ein als im Vormonat. Dennoch sind die Industrieunternehmen mit der momentanen Lage überwiegend unzufrieden. Eine weitere Verschlechterung der Geschäfte in den nächsten sechs Monaten erwarten sie aber nicht mehr ganz so häufig wie im Vormonat. Der Rückgang im Exportgeschäft wird sich den Firmenmeldungen zufolge etwas abschwächen. Die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen sind weniger negativ als im Vormonat, bleiben aber deutlich auf Personalreduzierung ausgerichtet.
Im Großhandel und im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima weiter verbessert. So stieg der Geschäftsklimaindikator im Großhandel von -28,2 Zählern auf aktuell -25,3 Zähler und im Einzelhandel von -21,1 Zählern auf -17,3 Zähler. In beiden Handelsstufen resultiert die Aufhellung im Geschäftsklima aus deutlich weniger negativen Geschäftserwartungen der Firmen. Ihre momentane Geschäftslage beurteilen die Handelsunternehmen dagegen ungünstiger als im Mai.
Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe ist nahezu stabil. Der entsprechende Indikator dümpelt zwischen -26,3 im Mai und -26,6 im Juni. Die derzeitige Geschäftslage wird von den Unternehmen etwas schlechter eingestuft. Den weiteren Geschäftsverlauf schätzen sie jedoch weniger zurückhaltend ein als im Vormonat.
Der ifo-Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe Deutschlands macht die allgemeine Aufwärtsbewegung derzeit leider nicht mit. Nach einem kurzen Anstieg im Mai auf -5,0 Zähler verharrt der Indikator im Juni auf dem Vormonatswert (ebenfalls -5,0 Zähler). Die befragten Dienstleistungsunternehmen sind zwar mit ihrer momentanen Geschäftssituation etwas unzufriedener als im Vormonat (Mai: -8,0 Zähler; Juni: -9,0 Zähler), ihr Ausblick fällt aber weniger kritisch aus. Sie erwarten einen nahezu stabilen Geschäftsverlauf im kommenden halben Jahr (Mai: -2,0 Zähler; Juni: -1,0 Zähler). In ihren Beschäftigungsplanungen sind die Dienstleister dennoch zurückhaltend, die Tendenz zum Personalabbau hat wieder etwas zugenommen. (ifo/ml)