Wie der gemeinsame „VDI/IW-Ingenieurmonitor“ des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) meldet, konnten in Deutschland im Mai dieses Jahres 60.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Gleichzeitig stieg die Zahl der arbeitslosen Ingenieure auf über 25.000 leicht an. Unter dem Strich ist damit die sogenannte Ingenieurlücke auf knapp 36.000 nicht besetzte Stellen leicht geschrumpft. Laut VDI gehen der deutschen Wirtschaft aber durch den Ingenieurmangel noch immer Aufträge verloren. Mit knapp 22.000 gab es die meisten vakanten Ingenieurstellen im Mai 2009 erneut bei den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren.Eine Ausnahme von der allgemeinen Entwicklung auf dem Ingenieurarbeitsmarkt stellen die offenen Stellen für Architekten und Bauingenieure dar, die seit dem Vorjahr um knapp 21 % zugenommen haben. Diese Berufsgruppe stellt mit rund 14.000 offenen Stellen im Mai bereits den zweiten Monat in Folge den zweitgrößten Anteil an Vakanzen im Ingenieurbereich.
Neben der Tatsache, dass in Zukunft die Zahl der Studierenden die Lücke der altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Ingenieure nicht decken wird, erregen vor allem die jüngsten Berechnungen des Sachverständigenrats für Integration und Migration beim VDI Besorgnis. Danach haben seit dem Jahr 2003 nahezu 180.000 Fachkräfte Deutschland verlassen – darunter vor allem Ingenieure. „Deutschland braucht ein besseres Standortmarketing. Wir dürfen dieses hochqualifizierte Personal nicht einfach davon ziehen lassen“, mahnt deshalb VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs .
Der aktuelle „VDI/IW-Ingenieurmonitor“ widmet sich vor allem der Situation in Hessen. Er steht als kostenloser Download online zur Verfügung. (VDI/ml)