Die Wirtschaftskrise macht sich auch auf dem deutschen Büroimmobilienmarkt bemerkbar. Das sollten Anleger in Büroimmobilien derzeit unbedingt in ihrer Planung berücksichtigen. Über alle untersuchten Städte hinweg gab der Büroimmobilienbedarfsindex (BIBIX) des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Zeitraum Juni 2008 bis April 2009 von 158,3 auf 140,7 Indexpunkte nach. Allerdings spielt der Standort eine große Rolle für daraus entstehende mögliche Anlagerisiken.
Was bedeutet „BIBIX“?
Der BIBIX ermittelt anhand der Arbeitslosenzahlen sowie der offenen Stellen für Bürokräfte die voraussichtliche Nachfrage nach Büroraum. Als Normwert 100 wurde der Indexwert vom Januar 2003 festgelegt.
Die aktuellen Unterschiede in der Nachfrage nach Büroimmobilien zwischen den untersuchten Städten sind bemerkenswert groß. So spüren Investoren in Köln wenig von einer nachlassenden Nachfrage nach Büros – der BIBIX gab dort seit Juni vergangenen Jahres lediglich um 2 auf 141,2 Punkte nach. Auch Berlin verbuchte mit 5 Punkten ein relativ kleines Minus. In Frankfurt am Main und in Düsseldorf fiel der Index dagegen um 28 bzw. 27 Zähler. Der Grund für die unterschiedlichen Trends: Die wirtschaftlichen Turbulenzen hatten zu Beginn in erster Linie die Finanzbranche erfasst. Banken sowie Versicherungen mit ihren zahlreichen Büroarbeitsplätzen sind jedoch gerade in Frankfurt und Düsseldorf stark vertreten. In Berlin haben dagegen viele öffentliche Verwaltungseinrichtungen ihren Sitz. Die Zahl der Arbeitsplätze in diesen Institutionen hängt jedoch deutlich weniger stark vom Verlauf der Konjunktur ab als die in der Privatwirtschaft. Generell dürfte die aktuelle Rezession aber dem BIBIX künftig noch stärker ihren Stempel aufdrücken.
Die Ausgabe 2/2009 der Publikation „IW-Trends“ des Instituts mit dem ausführlichen BIBIX steht als kostenloser Download online zur Verfügung. (IW/ml)