Im Juni hat sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland etwas aufgehellt, wie die jüngsten Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum GfK-Konsumklima zeigen. Es legen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung leicht zu. Der Gesamtindikator prognostiziert nach (revidiert) 2,6 Zählern im Juni für Juli 2,9 Punkte. Damit überwindet das Konsumklima zwar eine längere Phase der Stagnation in den letzten Monaten. Es bleibt aber nach wie vor auf niedrigem Niveau angesiedelt.Im Juni hat sich die Stimmung der Verbraucher in Deutschland etwas aufgehellt, wie die jüngsten Erhebungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum GfK-Konsumklima zeigen. Es legen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartungen und die Anschaffungsneigung leicht zu. Der Gesamtindikator prognostiziert nach (revidiert) 2,6 Zählern im Juni für Juli 2,9 Punkte. Damit überwindet das Konsumklima zwar eine längere Phase der Stagnation in den letzten Monaten. Es bleibt aber nach wie vor auf niedrigem Niveau angesiedelt.
Bereits zum dritten Mal in Folge legt die Konjunkturerwartung im Juni dieses Jahres zu. Mit einem Plus von 5,7 Punkten fällt der Zuwachs sogar deutlicher aus als in den beiden Vormonaten. Aktuell weist der Indikator -22,6 Punkte auf. Damit setzt sich die Erholung auch zur Jahresmitte 2009 fort.
Der Konjunkturpessimismus nimmt etwas ab und die Konsumenten scheinen derzeit davon auszugehen, dass der starke Konjunktureinbruch nach und nach gestoppt werden kann. Sicherlich hat zu diesem Anstieg des Indikators auch der Umstand beigetragen, dass der erwartete Einbruch auf dem Arbeitsmarkt bislang ausblieb und durch verbesserte Regelungen zur Kurzarbeit hinausgeschoben wurde. Allerdings liegt der Indikator bei weitem noch zu niedrig, um aus Sicht der Verbraucher bereits von einer beginnenden Erholung sprechen zu können.
Dass die Bundesbürger mit ihrem abnehmenden Pessimismus keineswegs allein dastehen, zeigt auch der sich verstärkende Optimismus der Finanzanalysten. So haben sich die mittelfristigen Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Juni spürbar verbessert. Auch das ifo-Geschäftsklima hat sich im Juni zum dritten Mal in Folge leicht aufgehellt. Beide Institute sehen damit eine mögliche Stabilisierung der deutschen Wirtschaft.
Nach leichten Verlusten im Vormonat legt die Einkommenserwartung im Juni dieses Jahres wieder zu. Mit einem Plus von 6 Punkten klettert der Indikator auf -3,3 Punkte. Dies ist der höchste Wert seit April vergangenen Jahres. Der Rückgang der Inflation sowie die Aussichten der Rentner auf eine deutliche Anhebung ihrer Bezüge zum 1. Juli 2009 dürften momentan sicherlich die wesentlichen Stützpfeiler der Einkommensstimmung sein. Sie wirken der sich langsam ausbreitenden Angst vor dem Jobverlust entgegen.
Die Anschaffungsneigung kann im Juni dieses Jahres ihr derzeit gutes Niveau nicht nur verteidigen, sondern sogar noch leicht verbessern. Nach einem Plus von 2 Punkten in diesem Monat weist der Indikator 14,5 Punkte auf. Im Vorjahresvergleich schlägt derzeit sogar ein Plus von gut 38 Zählern zu Buche. Vor allem die sich stark abschwächende Inflation stimuliert derzeit die Konsumneigung. Sinkende Preise, beispielsweise durch die Abwrackprämie, wirken als Kaufanreize. Auch andere Branchen setzen diese Art der Preissenkung ein, um die Verbraucher zu weiteren Käufen zu animieren.
Die Tatsache, dass die Konsumenten den Finanzmärkten noch nicht wieder vollständig vertrauen, kommt der Anschaffungsneigung zudem zugute. Anstelle verfügbare Finanzmittel zu sparen, investieren viele Verbraucher derzeit lieber in Konsumgüter.
Der Gesamtindikator prognostiziert für Juli 2009 einen Wert von 2,9 Punkten nach revidiert 2,6 Zählern im Juni. Damit verbessert sich das Konsumklima zwar etwas, jedoch bleibt das Niveau des Indikators vergleichsweise niedrig.
Ob es sich hierbei bereits um den Beginn einer nachhaltigen Erholung der Konsumstimmung handelt, ist jedoch nach wie vor unsicher. Entscheidend wird sein, wie sich der Arbeitsmarkt in den kommenden Wochen entwickelt.
(GfK/ml)
Hintergrund der einzelnen Indikatoren:
- Konjunkturerwartung: Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: “Was glauben Sie, wie wird sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?” (verbessern – gleich bleiben – verschlechtern)
- Einkommenserwartung: Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: “Wie wird sich Ihrer Ansicht nach die finanzielle Lage Ihres Haushalts in den kommenden zwölf Monaten entwickeln?” (verbessern – gleich bleiben – verschlechtern)
- Anschaffungsneigung: Diesem Indikator liegt folgende Frage an die Verbraucher zugrunde: “Glauben Sie, dass es zurzeit ratsam ist, größere Anschaffungen zu tätigen?” (Der Augenblick ist günstig – weder günstig noch ungünstig – ungünstig)
- Konsumklima: Dieser Indikator soll die Entwicklung des privaten Verbrauchs erklären. Seine wesentlichen Einflussfaktoren sind die Einkommenserwartung, die Anschaffungs- und die Sparneigung. Die Konjunkturerwartung wirkt eher indirekt über die Einkommenserwartung auf das Konsumklima
Die genannten Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie “GfK-Konsumklima MAXX” und basieren auf monatlich rund 2000 Verbraucherinterviews. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.