In den letzten Jahren vor der Rezession wuchs die Elektroindustrie in Deutschland im Schnitt um reale 3 % und damit doppelt so schnell wie das Verarbeitende Gewerbe insgesamt. Nun steckt sie, wie fast alle Branchen in der Rezession und wird 2009 – nach einer gemeinsamen Studie der Deutschen Bank und des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) – rund 20 % Produktionsvolumen einbüßen. Die Experten sind sich aber auch sicher, dass die Elektroindustrie zu den Ersten gehören werde, die bei einer Erholung der Wirtschaft wieder wachsen werde, und zwar schon 2010 um 6 %.Die am Dienstag vorgestellte Studie führt für die relativ optimistische Prognose folgende Argumente ins Feld:
- Die Elektroindustrie verfüge über ein breites Produktportfolio.
- Der Fokus der Branche liege auf Investitionsgütern, die knapp 80 % der Erzeugnisse ausmachen.
- Die deutsche Elektroindustrie nehme international eine Führungsrolle ein. Deutschland sei der führende Produktionsstandort in Europa und stehe weltweit auf Platz 5. Deutsche Elektrounternehmen liefern ihre Produkte in die gesamte Welt. Dieser globale Elektromarkt – als größter Produktmarkt weltweit – habe wiederum ein Volumen von mehr als 2,5 Billionen Euro erreicht.
- Der langfristige Wachstumstrend der Elektroindustrie sei ungebrochen.
Die Autoren der Studie rechnen allerdings für 2009 mit einem voraussichtlichen Rückgang der (realen, d.h. preisbereinigten) Produktion um 20 %. 2010 erhole sich die Branche allerdings wieder und dürfte um 6 % wachsen. Vor allem die starke Konzentration auf Investitionsgüter dürfte die baldige Rückkehr zum Wachstum ermöglichen, so die Experten. Bis zum Jahr 2020 erwarten sie wieder ein durchschnittliches Wachstum von 3 % pro Jahr. Der Schlüsselfaktor für die Elektroindustrie sei der Innovationswettbewerb, denn mehr als 40 % des Umsatzes werde in Zukunft mit neuen Produkten generiert.
Die Studie der Deutschen Bank und des ZVEI steht als kostenloser Download online zur Verfügung. (Deutsche Bank/ZVEI/ml)