Bargeld ist als Zahlungsmittel beim Einkaufen für die Deutschen noch immer erste Wahl. Und es wird diese Rolle voraussichtlich auch in Zukunft behalten. Dies geht aus der Studie Zahlungsverhalten in Deutschland der Deutschen Bundesbank hervor. Die Studie zeigt auch, dass bei den Bürgern die Sicherheit vor finanziellen Verlusten an erster Stelle steht. Rabatt- oder Bonusprogramme sind ihnen deutlich weniger wichtig. Im Punkt Sicherheit nimmt die girocard (früher ec-Karte) die führende Position ein, während die Kreditkarte beim Einsatz im Internet den Spitzenplatz hält. Bargeld erzielt jedoch bei allen anderen Kriterien die besten Ergebnisse.
Beim Einkauf entscheiden die meisten Befragten anhand des verfügbaren Bargeldbestands sowie der Höhe des zu zahlenden Betrags darüber, welches Zahlungsinstrument sie wählen. Gemessen am Wert der Einkäufe hat Bargeld einen Anteil von 57,9 %, die girocard 25,5 % und die Kreditkarte 3,6 %. Nach der Anzahl der Käufe liegt der Bargeldanteil bei 82,5 %. Die girocard kommt auf lediglich 11,9 % und die Kreditkarte sogar nur auf 1,4 %. Der eklatante Unterschied des Bargeldanteils beim Wert und bei der Zahl der Käufe kommt dadurch zustande, dass vor allem kleine und mittlere Beträge fast immer bar bezahlt werden.
Überdurchschnittlich hoch ist die Barzahlungsquote bei ganz jungen und älteren Menschen (unter 25 und über 55 Jahre). Darüber hinaus liegt der Barzahlungsanteil umso höher, je niedriger das Einkommen ist. In den alten Bundesländern ist eine deutlich höhere Bargeldnutzung zu beobachten als in den neuen Bundesländern.
Im Durchschnitt hatte jede der für die Studie befragten Bundesbürger 118 Euro Bargeld im Portemonnaie, davon 6,70 Euro als Münzen. 91 % der Befragten verfügten über mindestens eine girocard, 27 % besaßen eine Kreditkarte.
Nach der Studie ist zu erwarten, dass Bargeld auch in Zukunft die führende Rolle unter den Zahlungsinstrumenten einnehmen wird. Bei einem weiteren Anwachsen des Internethandels könnte der Bargeldanteil aber beschleunigt abnehmen, glauben die Bundesbankexperten. An einen durchschlagenden Erfolg neuer Zahlungsverfahren, wie z. B. das Zahlen per Handy oder Fingerabdruck glauben die Experten jedoch nicht.
Für die Studie wurden über 2000 Bundesbürger befragt. Die komplette, über 100 Seiten starke Studie steht als kostenloser Download online zur Verfügung. (Deutsche Bundesbank/ml)