Betriebe versuchen, Stammpersonal zu halten

Der heute vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vorgestellte „Mittelstandsreport 2009“ zeigt, dass die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland bemüht sind, Entlassungen zu vermeiden und Stammpersonal auch in der Krise zu halten. Der DIHK befürchtet jedoch, dass der Mittelstand, der insgesamt rund 20 Millionen Arbeitsplätze stellt, im Verlauf des Jahres dennoch bis zu 500.000 Arbeitsplätze abbauen muss. Für seinen Report befragte der DIHK mehr als 20.000 Betriebe mit maximal 500 Beschäftigten.Gemessen an den herben Umsatzeinbrüchen der letzten Monate seien die Beschäftigungspläne im Mittelstand „noch immer recht stabil“, berichtete DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann bei der Vorstellung des Mittelstandreports vor der Presse. Driftmann weiter: „69 % aller Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten wollen in den kommenden Monaten ihre Personalstärken stabil halten oder sogar ausbauen. 31 % müssen in den nächsten Monaten hingegen Personal abbauen“. Bei den Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeiter seien es aber deutlich mehr (46 %), die die Zahl ihrer Arbeitsplätze reduzieren wollen.

Der Mittelstand hoffe auf ein baldiges Ende der konjunkturellen Talfahrt, so der DIHK-Präsident. Die wirtschaftlichen Erwartungen der Umfrageteilnehmer deuteten an, dass insbesondere im Exportbereich der Mittelstand das Gröbste hinter sich hat.

Weil es spezialisierten und regional verankerten kleinen und mittleren Unternehmen schwerfalle, Fachkräfte zu gewinnen, seien sie bestrebt, ihr qualifiziertes Fachpersonal zu halten. Derzeit nutzen laut DIHK mittelständische Unternehmen vor allem die verbesserten Möglichkeiten der Kurzarbeit, den Abbau von Resturlaub und den Abbau von Zeitarbeit.

Die Umfrage zeigt zudem, dass das Thema Finanzierung auch für den Mittelstand schwierig bleibt. So berichtete ein Viertel der Befragten mit optimistischeren wirtschaftlichen Erwartungen trotz einer wieder besseren Auftragslage von teilweise deutlich verschlechterten Kreditkonditionen.

„Die Banken schauen dabei offensichtlich zu sehr in den Rückspiegel“, kommentiert Driftmann diese Entwicklung. „Ich bitte deshalb die Verantwortlichen der Kreditinstitute, bei der Einschätzung der Kreditwürdigkeit der Unternehmen die verbesserten Geschäftsaussichten stärker zu berücksichtigen. Wir müssen alles dafür tun, dass der so dringend benötigte Aufschwung nicht abgewürgt wird.“

Der „DIHK Mittelstandsreport 2009“ steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.

(DIHK/ml)