Noch nützen nicht alle Bankkunden elektronische Kontoauszüge. Stattdessen lassen sie sich viele noch immer Auszüge auf Papier zusenden oder in der Bank ausdrucken. Einige Banken versuchen deshalb, mit höheren Gebühren für papierene Kontoauszüge ihre Kunden zum Umsteigen zu bewegen. Das ist jedoch wenig kundenfreundlich gegenüber jenen Kunden, die keinen Computer mit Internetanschluss besitzen, darunter Senioren. Dass auch viele Kunden mit Computer und Internet sich der elektronischen Form verweigern, liegt meist an der Angst vor einem Datendiebstahl.Diese Angst ist beim elektronischen Kontoauszug aber unbegründet. Zwar können auch hierbei Kundendaten durch Spionageprogramme – sogenannte Trojaner – oder mit Phishing-Code verseuchte Webseiten abgefangen werden, eine Abhebung vom Konto ist damit aber noch nicht möglich.
Andererseits bietet der elektronische Kontoauszug – unabhängig von Gebührenunterschieden – eine Reihe von Vorteilen: Der Weg zum Kontoauszugsdrucker in der Bankfiliale entfällt, und ein aktueller Überblick über den Kontostand ist jederzeit möglich. Der Kunde bestimmt selbst, ob er die (in der Regel im PDF-Format) im Internet zur Verfügung gestellten Kontoauszüge ausdruckt und im Ordner ablegt oder auf seinem Computer elektronisch verwaltet.
Übrigens: Auch die Finanzämter erkennen seit einem Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 17.März 2006 elektronische Kontoauszüge von Privatpersonen bzw. „nichtbuchführungspflichtigen Kontoinhabern“ als Zahlungsnachweis an. Für buchführungspflichtige Steuerzahler gelten dagegen strengere Vorschriften. Die Behörden behalten sich hier eine Einzelfallprüfung zur steuerrechtlichen Anerkennung eines elektronischen Kontoauszugs vor.
Der Bundesverband deutscher Banken hat schon vor einiger Zeit Tipps und Hinweise rund um den elektronischen Kontoauszug zu einer Broschüre „Elektronische Kontoauszüge – Informationen für Privatkunden“ zusammengestellt. Eine neue, überarbeitete zweite Auflage dieser Broschüre steht jetzt als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.