Das Vertrauen der deutschen Unternehmen in China sei ungebrochen meldet das Beratungsunternehmen Roland Berger und die Industrie- und Handelskammer der Europäischen Union. Gemeinsam stellten sie Ende Juni in Peking ihren sechsten jährlichen Geschäftsklimaindex „Business Confidence Survey 2009“ vor, ein Konzentrat der Angaben von über 300 in China tätigen europäischen Unternehmen. Die Erhebung 2009 zeigt, dass die Finanzkrise praktisch an keinem der europäischen Unternehmen in China spurlos vorübergegangen ist.Aber der Einfluss auf das Chinageschäft wurde zumeist von den Einbrüchen auf den Heimatmärkten in den Schatten gestellt, die von der Krise sehr viel stärker betroffen sind.
Trotz der Krise plant nur weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen, Investitionsvorhaben in China einzuschränken oder zu verschieben. Dies unterstreiche das Vertrauen der europäischen Unternehmer in Chinas Potenzial, so Roland Berger und die Handelskammer. Die europäischen Unternehmen seien zwar im Großen und Ganzen optimistisch, mahnten aber auch, dass noch mehr getan werden muss, um die chinesische Wirtschaft einen wesentlichen Schritt voranzubringen.
Weitere Ergebnisse des „Business Confidence Survey 2009“:
- 98 % der zum Geschäftsklima befragten Unternehmen gaben an, dass ihr Geschäft in China die globale Wirtschaftskrise zu spüren bekommt; 71 % fanden, die chinesische Wirtschaft erweise sich als widerstandsfähiger als der europäische und andere traditionell robuste Märkte, in denen die Mitglieder der Industrie- und Handelskammer der Europäischen Union ihren Hauptsitz haben.
- Für etwa 37 % der Unternehmen hat die Bedeutung des chinesischen Markts zugenommen, und nur für 3 % spielt China im Rahmen ihrer Gesamtstrategie eine weniger wichtige Rolle; 36 % sahen keine wesentliche Veränderung.
- 78 % der Unternehmen glauben nicht, dass China die Welt in naher Zukunft auf den Weg der wirtschaftlichen Erholung führen kann. 48 % sehen China zwar langfristig als Motor des globalen Wachstums, jedoch nicht in naher Zukunft.
- Nur 13 % der Unternehmen halten das derzeit umgesetzte Konjunkturpaket für ausreichend, um die langfristige Gesundheit der Wirtschaft zu sichern. 62 % räumen ein, dass das Konjunkturpaket eine wichtige Rolle spielt, halten aber weitere Maßnahmen für notwendig, um den Aufschwung in Gang zu bringen.
- Über 50 % der Unternehmen betrachten die Förderung des freien Wettbewerbs und das Zerschlagen bestehender Monopole als die wichtigsten Maßnahmen zur Stabilisierung des Wachstums in den kommenden Jahren.
(Roland Berger/IHK der EU/ml)