Der deutsche Export ist im Mai 2009 gegenüber dem Mai 2008 um 24,5 % eingebrochen. Der Warenwert der Exporte betrug nur noch 60,7 Milliarden Euro. Der Wert der importierten Waren lag bei 51,1 Milliarden Euro und damit ebenfalls erheblich unter dem Vorjahresniveau, allerdings nur um 22,6 %. Im Vormonatsvergleich war die Entwicklung von Aus- und Einfuhren kalender- und saisonbereinigt gegenläufig: Während die Ausfuhren gegenüber April 2009 um 0,3 % stiegen, nahmen die Einfuhren um 2,1 % ab.Die Außenhandelsbilanz schloss im Mai 2009 mit einem Überschuss von 9,6 Milliarden Euro ab. Im Mai 2008 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 14,5 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag im Mai 2009 der Außenhandelsbilanzüberschuss bei 10,3 Milliarden Euro.
Zusammen mit den Salden für Dienstleistungen (-0,9 Milliarden Euro), Erwerbs- und Vermögenseinkommen (-3,0 Milliarden Euro), laufende Übertragungen (-0,9 Milliarden Euro) sowie Ergänzungen zum Außenhandel (-1,2 Milliarden Euro) schloss die Leistungsbilanz im Mai 2009 mit einem Überschuss von 3,7 Milliarden Euro ab. Im Mai 2008 hatte die deutsche Leistungsbilanz einen Aktivsaldo von 8,1 Milliarden Euro ausgewiesen.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) spricht von einem herben Rückgang der Ausfuhren, die es zu verkraften gelte. Der Export habe das Tal trotz einer gewissen „Bodenbildung“ noch nicht durchschritten. Die nun seit drei Monaten in Folge steigenden Auftragseingänge seien jedoch erste hoffnungsvolle Anzeichen.
Voraussetzung für einen Aufschwung der Weltwirtschaft – so der Verband – seien offene und freie Märkte. Seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise verzeichne die Exportwirtschaft einen messbaren Anstieg protektionistischer Maßnahmen. Diese Entwicklung gelte es rasch zu stoppen, weil sie die Krise noch verschärfen.