Großhandel beklagt ‚grottenschlechtes Quartal‘

Der Großhandel habe ein grottenschlechtes zweites Quartal einstecken müssen, klagte Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) heute in Berlin bei der Vorstellung der Branchenzahlen für das zweite Quartal. Angesichts langsam wieder ansteigender Auftragseingänge hoffe der Verband aber, dass die Branche die Talsohle langsam erreicht hat. Besonders die unterdurchschnittliche Entwicklung im Produktionsverbindungshandel deute jedoch darauf hin, dass der Weg aus der Krise lang und steinig wird. Zu befürchten sei auch, dass der konsumnahe Handel, der bislang nicht ganz so schlecht gelaufen ist, im Herbst bei steigenden Arbeitslosenzahlen unter Druck gerate.Wie aus Erhebungen des Statistischen Bundesamts hervorgeht (wir berichteten darüber), sind die Umsätze im Großhandel im zweiten Quartal 2009 im Vergleich zur Vorjahresperiode nominal um 18,4 % und real um 10,8 % gesunken. Im Produktionsverbindungshandel wurden im Vorjahresvergleich im Berichtsquartal nominal 25,8 % und real 13,0 % weniger umgesetzt. Auch der Konsumgütergroßhandel erlitt im zweiten Quartal Umsatzeinbrüche von nominal 7,7 % und real 7,6 %.

Der Vergleich zum Vormonat nähre jedoch die Hoffnung auf eine Bodenbildung, gab sich Börner vorsichtig optimistisch. Immerhin seien die Großhandelsumsätze im Juni 2009 im Vergleich zum Mai 2009 nominal um 1,1 % und real um 2,0 % gestiegen. „Entscheidend bleibt die Aufrechterhaltung der Unternehmensfinanzierung zu akzeptablen Bedingungen. Außerdem hat es die Politik in der Hand, nach der Bundestagswahl neue Wachstumsimpulse etwa in der Steuerpolitik zu setzen“, so Börner abschließend.

(ots/ml)