Eine vorläufige Schätzung des Statistischen Bundesamts für den Großhandel schaut recht düster aus: Danach hat der Großhandel in Deutschland im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr nominal 18,4 % und real 10,8 % an Umsatz eingebüßt. Allerdings liegt die Ursache in erster Linie nicht an einer Kaufunlust der Deutschen, sondern am starken Rückgang der Großhandelsverkaufspreise. Das aber relativiert die schlechten Zahlen, da sich ein solcher allgemeiner Preisrückgang auf die Kostenseite des Großhandels ebenfalls auswirkt und den Umsatzrückgang zum größten Teil kompensiert.Im Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Maschinen (Produktionsverbindungshandel) wurde nominal im zweiten Quartal 25,8% und real 13,0 % weniger als im Vorjahresquartal umgesetzt. Auch im Großhandel mit Konsumgütern (Konsumtionsverbindungshandel) lagen die Umsätze nominal und real unter denen des zweiten Quartals 2008 (nominal -7,7 %, real -7,6 %).
Nur im Großhandel mit landwirtschaftlichen Grundstoffen und lebenden Tieren (nominal -11,4 %, real +19,8 %) wurde bei einem nominalen Umsatzrückgang ein realer Umsatzzuwachs verzeichnet. Alle anderen Wirtschaftsgruppen des Großhandels blieben im zweiten Quartal 2009 nominal und real unter den Umsatzwerten des Vorjahresquartals.
Im Juni 2009 wurde im Großhandel nominal 17,2% und real 9,1 % weniger als im Vorjahresmonat umgesetzt. Unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten lag der Umsatz im Vergleich zum Mai 2009 nominal um 1,1 % und real um 2,0 % höher.
Im ersten Halbjahr 2009 setzte der Großhandel nominal 16,1 % und real 9,1 % weniger um als im ersten Halbjahr 2008.