Die Kurve des Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands des Münchner ifo-Instituts ist im Juli erneut ein Stück nach oben gewachsen und endet nun bei 87,3 Zählern (nach 85,9 Zählern im Juni). Vor allem fällt auf, dass die Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage nicht mehr so unzufrieden sind, wie noch im Vormonat. Der Lageindex liegt deshalb (nach 82,4 Zählern im Juni) bei nun 84,3 Zählern. Das Münchner Institut sieht darin ein Zeichen, dass die Wirtschaft wieder Tritt fasst.Erneut optimistischer sehen die Befragungsteilnehmer auch der Entwicklung im kommenden halben Jahr entgegen (aktuell 90,4 Zähler nach 89,5 Zählern im Juni). Für die gewerbliche Wirtschaft steigt damit im Juli der saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimaindex wieder deutlich an. Er liegt (nach -28,8 Zählern im Juni) aktuell bei -26,0 Zählern.
Auch im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes hat sich das Geschäftsklima verbessert. Der entsprechende Index stieg von -33,7 Zählern im Juni auf -29,8 Zähler im Juli kräftig an. Die Unternehmen berichten von einer nicht mehr ganz so schlechten Geschäftslage. Die weitere Geschäftsentwicklung schätzen sie zudem zum wiederholten Male weniger kritisch ein. Vor allem ihre Skepsis hinsichtlich des Auslandsgeschäfts wurde schwächer.
Der Einsatz der vorhandenen Maschinen und Geräte wurde seit dem Frühjahr nicht weiter verringert. Insgesamt ist der Auslastungsgrad der technischen Kapazitäten aber nach wie vor unterdurchschnittlich. Ihre Personalplanungen haben die Industrieunternehmen kaum verändert. Diese sehen weiterhin eine Absenkung der Beschäftigung vor.
Das Geschäftsklima im Großhandel hat sich ebenfalls aufgehellt. Der Klimaindex stieg von -25,2 Zählern im Juni auf -22,6 Zähler im Juli. Die Befragten beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage weniger negativ. Der Entwicklung in den nächsten Monaten wird positiver eingeschätzt.
Konträr dazu ist die Sicht des Einzelhandels. Die Einzelhändler bewerten ihre momentane Geschäftslage merklich günstiger als im Vormonat und stufen sie sogar als nahezu befriedigend ein. Ihre Geschäftserwartungen für das kommende halbe Jahr sind aber gedämpfter als im Juni. Der Geschäftsklimaindex ist im Einzelhandel daher geringfügig von -17,2 Zählern auf -17,9 gesunken.
Im Bauhauptgewerbe ist das Geschäftsklima etwas aufgehellt. Der Wert stieg von -26,6 Zählern auf -25,4 Zähler an. Die Bauunternehmen sind nicht mehr ganz so unzufrieden mit den momentanen Geschäften wie im Juni. Ihre Zurückhaltung hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten hat zudem etwas abgenommen.
Der ifo-Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe Deutschlands zog im Juli – anders als im Juni – mit der Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe wieder mit und liegt nach -5,0 Zählern im Juni nun bei -3,0 Zählern. Das ist ein erfreulich deutlicher Anstieg.
Die augenblickliche Geschäftslage wird von den befragten Unternehmen weniger ungünstig bewertet als im Juni (-7,0 Zähler nach -9,0 Zählern im Juni). Ihr Pessimismus hinsichtlich der Entwicklung im kommenden halben Jahr ist schwächer geworden. Die Dienstleistungsunternehmen rechnen mit einer gleichbleibenden Geschäftssituation in den nächsten Monaten. Der entsprechende Teilindex liegt daher bei einer positiven 1,0 nach -1,0 im Juni. Ihre Personalplanungen sehen insgesamt keine Veränderung der Beschäftigtenzahl vor.
(ifo/ml)