In der Krise Mitarbeiter fördern statt entlassen

Wenn ein Unternehmen nicht unmittelbar vor der Pleite steht, sollte es keine Mitarbeiter entlassen – auch wenn Auftragsrückgänge, Minderauslastung oder Umsatzrückgänge das nahelegen. Wie eine Studie des Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting zeigt, übersteigen nämlich die Kosten für Abfindungen bei Entlassungen und – nach der Krise – für Schulungen von neuen Mitarbeitern die Einsparung in der Regel um ein Vielfaches. Dennoch plant derzeit jeder vierte deutsche Arbeitgeber, Mitarbeiter zu entlassen.Die Berater von Steria Mummert sind sich sicher, dass Unternehmen, die in Krisenzeiten gezielt in die Förderung ihrer Mitarbeiter investieren statt diese zu entlassen, nach der Krise Wettbewerbsvorteile erzielen.

Aber nicht nur Kostenfaktoren sprechen gegen Personalabbau: Jedes zweite Unternehmen erachtet die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter zukünftig als problematisch. Spätestens beim nächsten Aufschwung leiden die Betriebe daher unter einem Mangel an Fachkräften und somit auch an Know-how. Thomas Dorow von Steria Mummert, rät: „Betriebe sollten die Krise für die Identifikation von Mitarbeiterpotenzialen nutzen. Die so erkannten Qualifikationen und Kompetenzen können dann zielgerichtet und zukunftsorientiert ausgebaut werden. Somit wird gewährleistet, dass bei anziehender Wirtschaftslage genügend qualifizierte Mitarbeiter und High Potentials im Unternehmen bleiben und nicht durch den War of Talent zur Konkurrenz abwandern.“

Großes Potenzial für einen verbesserten Personaleinsatz sieht Dorow in der Unterstützung der Fachbereiche durch IT-gestützte Beurteilungssysteme. Hier besteht allerdings noch Nachholbedarf: Ein Viertel der Unternehmen verfügt derzeit nicht über die notwendige IT. Solche softwarebasierten Beurteilungssysteme ermöglichen nicht nur die Unterstützung von Leistungsbeurteilungen und Zielvereinbarungen, sondern helfen auch Potenziale im Unternehmen transparent zu machen, damit diese dann individuell gefördert werden können. Gleichzeitig bilden sie die Basis für eine leistungsgerechte Vergütung.

Dass IT-basierte Personalsteuerung an Relevanz gewinnt, zeigt sich in der Finanzplanung der Betriebe: Jedes zweite Unternehmen will künftig in computergestützte Beurteilungssysteme investieren oder hat das vor kurzem getan.

(ots/ml)