Noch kaufen die Deutschen Unterhaltungselektronik (CE) am liebsten in großen Elektronikmärkten und im Fachhandel. Von diesen bevorzugen fast 50 % nach eigenen Angaben die großen Märkte, 38 % die mittelständischen Fachhändler. Aber bereits 17 % der Deutschen (12,7 Millionen) kaufen Unterhaltungselektronik inzwischen vorzugsweise im Internet. 6 % nutzen Lebensmitteldiscounter. Das ergab eine aktuelle Markstudie von techconsult.Für die vom Branchenverband BITKOM in Auftrag gegebene Studie wurden im Juni 2009 rund 1000 Personen befragt. BITKOM-Vizepräsident Achim Berg glaubt, dass in den nächsten Jahren eine deutlich stärkere Verschiebung in den Vertriebs- und Handelsstrukturen stattfinden werde, als noch vor wenigen Jahren vorhergesagt.
Die Studienergebnisse zeigen im Übrigen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So kauft fast jeder vierte männliche Bundesbürger Unterhaltungselektronik am liebsten im Netz, aber nur jede zehnte Frau. Bei Männern zwischen 25 und 29 Jahren ist das Internet sogar die beliebteste Einkaufsquelle. Frauen bevorzugen demgegenüber stärker als Männer die klassischen Einkaufmöglichkeiten im Fachhandel oder Elektronikmarkt.
„Für den stationären Fachhandel bedeutet dieser Wandel im Kaufverhalten eine enorme Herausforderung“, so Berg. Die mittelständischen Fachhändler fordert Berg auf, sich stärker dem Geschäftsfeld Heimvernetzung zu öffnen. „Wir erwarten in Deutschland in den kommenden Jahren eine ähnlich stürmische Entwicklung wie in den USA. In den USA werden mit der Heimvernetzung von Unterhaltungselektronik rund 8 Milliarden Dollar pro Jahr umgesetzt.“ Hier könne der Fachhandel mit seiner Beratungskompetenz punkten. Berg ist sich sicher, dass Verbraucher beim Kauf von Elektronik zunehmend darauf achten werden, dass die Geräte einfach zu vernetzen und ans Internet anzuschließen sind. Ähnlich wie in den USA werden neue Geschäftsmodelle entstehen, die sich auf die Beratung und Installation der Heimvernetzung spezialisieren, prognostiziert der Verband.
(BITKOM/ml)
