Onlinezahlung bald per Geldkarte möglich

Besitzer einer GeldKarte können demnächst Einkäufe im Internet mit ihrer Karte bezahlen, solange der Betrag 200 Euro nicht überschreitet. Außer der Karte ist allerdings noch ein Kartenlesegerät als Zusatz am Computer nötig. Geeignete Lesegeräte sind im Fachhandel ab rund 40 Euro zu haben. Bankkunden, die darüber hinaus sicheres Homebanking betreiben wollen, sollten gleich ein HBCI-fähiges Lesegerät kaufen; Straßenpreise: ab ca. 60 Euro.Möglich wird diese neue Zahlungsmethode durch eine technische Erweiterung im Informatikzentrum der Sparkassenorganisation, die sogenannte SIZCHIP-Plattform. Beschlossen wurde das neue Verfahren in diesen Tagen vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA), dem die fünf Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft angehören (Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Bundesverband deutscher Banken, Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, Deutscher Sparkassen- und Giroverband und Verband deutscher Pfandbriefbanken). Damit ist eine schnelle Verbreitung und Akzeptanz im Handel sehr wahrscheinlich – wahrscheinlicher jedenfalls als all die zahlreichen bisherigen Versuche einzelner Verbände und Unternehmen, ein einfach zu bedienendes Online-Bezahlverfahren für kleine Beträge (Micropayment) einzuführen.

Konsumenten profitieren noch von weiteren Vorteilen des Verfahrens: Zahlungen sind z. B. in wenigen Sekunden und damit viel schneller abgeschlossen als bisher. Es erlaubt außerdem eine datengeschützte Altersprüfung (z. B. für altersbegrenzte Websites und Warenangebote), ein Einloggen per Chipkarte (anstelle eines Passworts) und das Aufladen der Geldkarte im Internet.

Technisch nutzt das System die Plug-In-Technik moderner Browser, darunter des Internet Explorers, des Firefox und des Safari-Browsers. Für die Onlinekunden soll das Bezahlen per GeldKarte nach dem Willen der Kreditwirtschaft gebührenfrei bleiben. Ob der Handel seine Kosten für die Teilnahme an der SIZCHIP-Plattform in irgendeiner Form auf die Kunden abwälzen wird, ist allerdings noch unklar.

Weiterführende Informationen und eine Möglichkeit, das Verfahren ohne Kosten zu testen, bietet eine spezielle SIZCHIP-Website. Für den Test ist allerdings – wie für echte Zahlungen – ein Chipkartenleser am PC Voraussetzung.

(ots/ml)