68 Millionen „GeldKarten“ sind in Deutschland im Umlauf. Ihre Besitzer können in Zukunft bei Einkäufen im Internet Beträge bis 200 Euro mit ihrer Karte bezahlen. Die Voraussetzung dafür bildet ein neues Verfahren des Informatikzentrums der Sparkassenorganisation (die sogenannte SIZCHIP-Plattform), mit dem Abrechnungen über das Internet möglich sind. Getragen wird das neue Bezahlverfahren vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA). Konsumenten benötigen zum Einlesen der Karte an ihrem PC einen Chipkartenleser.Eine wichtige Voraussetzung für die Akzeptanz auf der Internet-Anbieterseite ist bereits unter Dach und Fach: Die Online-Zahlungen mit der GeldKarte werden von der Kreditwirtschaft garantiert. Darüber hinaus schließt das Verfahren eine Lücke für das schnelle Bezahlen im Internet: „Die bisher gängigen Bezahlsysteme auf Java-Basis erweisen sich in der Praxis als vergleichsweise zeitraubend. So müssen Online-Shopper häufig zehn bis fünfzehn Sekunden warten, bis ein Zahlvorgang abgeschlossen ist“, erläutert Michael Senkbeil vom Informatikzentrum der Sparkassenorganisation (SIZ). „Über die Browser-Technologie der SIZCHIP-Plattform ist ein Zahlvorgang dagegen in zwei bis vier Sekunden abgeschlossen.“
Für Online-Händler dürfte sich dieser Zeitgewinn beim Bezahlverfahren in geringeren Abbruchraten beim Interneteinkauf niederschlagen. Der Einsatz der GeldKarte ermöglicht zudem zahlreiche weitere Servicefunktionen, von denen Handel und Kunden gleichermaßen profitieren. Dazu gehört beispielsweise eine datengeschützte und geprüfte Altersverifikation, die Log-in-Funktion per Chipkarte oder das Aufladen der Geldkarte im Internet.
Technisch nutzt das System die Plug-In-Technik des Internet Explorers, des Firefox und anderer Browser wie Safari. Die SIZCHIP-Plattform verbindet dafür einen Chipkartenleser am PC des Anwenders mit dem Hintergrundsystem des Internetanbieters. Für die Onlinekunden ist die Nutzung kostenfrei. Internetanbieter können das System (SIZCHIP-Server) lizenzieren und im eigenen Haus betreiben.
Weiterführende Informationen zum neuen Verfahren bietet eine eigene SIZCHIP-Website. Dort besteht für Konsumenten die Möglichkeit, die SIZCHIP-Plattform im praktischen Einsatz kostenfrei zu testen. Für den Test ist – wie für echte Zahlungen – ein Chipkartenleser am PC Voraussetzung. (ots/ml)