Mehr als jeder zweite Bankkunde hat weniger Vertrauen in sein Kreditinstitut und in die angebotenen Finanzprodukte als vor der Finanzkrise. Bislang sind die Institute jedoch glimpflich davon gekommen, denn nur jeder sechste enttäuschte Bankkunde hat seinen Berater gewechselt. Allerdings gärt die Unzufriedenheit: 60 % der finanziell geschädigten Anleger meinen, dass ihre Bank keine Lehren aus der Finanzkrise gezogen hat. Die Wechselwelle unter den Instituten ist damit noch längst nicht vorbei.Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und des Umfrageunternehmens Toluna unter 1000 Bundesbürgern.
Banken und Sparkassen sind gut beraten, in ihre Kundenkommunikation zu investieren und das Vertrauen wieder aufzubauen. Besonders bei den „Best Agern“ über 55 Jahren ist die Enttäuschung groß. Zwei von drei haben weniger Vertrauen als zuvor. Das angeschlagene Verhältnis resultiert auch aus den persönlichen Erlebnissen in den letzten Monaten. So hat fast jeder dritte Deutsche durch die Subprime-Krise finanzielle Verluste erlitten. Bei den Kunden im Alter von über 55 Jahren sind es gut 40 %.
Die Geldhäuser haben aber bisher noch nicht den richtigen Weg gefunden, um das Vertrauen zurückzugewinnen. So glauben zwei von drei finanziell geschädigten Anlegern, dass ihre Bank nicht aus der Finanzkrise gelernt und konkrete Verbesserungen umgesetzt hat. Nur 16 % fühlen sich nun besser beraten, 13 % werden ausführlicher auf Risiken hingewiesen und 7 % haben intensiveren Kontakt zu ihrem Berater.
(ots/ml)