Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern können Unternehmen Kosten sparen, daher sind sie im Management hochwillkommen – das sollte man zumindest meinen. Die Realität in deutschen Unternehmen sieht anders aus. Das ergab eine aktuelle Online-Umfrage des Jobportals „Monster„. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass in ihren Firmen zwar die Möglichkeit bestehe, Verbesserungsvorschläge zu äußern; diese würden von den Chefs jedoch kaum in die Praxis umgesetzt.Besonders traurige Auswirkung der Ignoranz: 19 % der Befragten machen ihren Chefs keine Verbesserungsvorschläge, da diese grundsätzlich unerwünscht sind. Nur bei knapp einem Drittel der befragten deutschen Arbeitnehmer finden die Anregungen jederzeit Beachtung und werden auch tatsächlich umgesetzt.
Werden Verbesserungsvorschläge von ihren Vorgesetzten angenommen?
- Generell besteht die Möglichkeit sich zu äußern, Vorschläge werden aber kaum umgesetzt: 51 % (483 Befragte)
- Gute Vorschläge finden immer Gehör und werden auch umgesetzt: 30 % (286 Befragte)
- Verbesserungsvorschläge sind nicht erwünscht: 19 % (174 Befragte)
„Dass Unternehmen so wenig auf Verbesserungsvorschläge ihrer Mitarbeiter setzen, ist gerade in Krisenzeiten unverständlich“, kritisiert Marco Bertoli, Geschäftsführer bei Monster Worldwide. „Die Mitarbeiter sehen oft als Erste, wo es im Betrieb hakt und wo Verbesserungen angebracht und möglich wären.“ Hier bestehe ein sehr großes, aber offensichtlich nur unzureichend genutztes Potenzial zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Mehr noch: Finden die Vorschläge der Angestellten Beachtung, wirke sich das auch positiv auf die Leistung und Motivation der Mitarbeiter sowie das Betriebsklima aus, rät Bertoli
Etwas besser ist der Umgang mit betrieblichen Verbesserungsvorschlägen im Nachbarland Österreich. Hier erklärten immerhin 37 % der Umfrageteilnehmer, dass ihre Ideen immer Gehör bei den Chefs finden und dann auch umgesetzt werden. 44 % der befragten Österreicher gaben an, dass Verbesserungsvorschläge zwar geäußert, aber nur selten realisiert werden. Genau wie in Deutschland stößt allerdings rund ein Fünftel der österreichischen Arbeitnehmer mit seinen Verbesserungsvorschlägen bei den Vorgesetzten auf Ablehnung.
An der Umfrage nahmen über 1000 Beschäftigte aus Deutschland und Österreich teil.
(ots/ml)