Der ifo Geschäftsklimaindex des Münchner ifo Instituts für die gewerbliche Wirtschaft in Deutschland ist im August von 87,4 Zählern im Juli auf 90,5 Zähler im August gestiegen. Das Klima hat sich damit bereits zum fünften Mal nacheinander gebessert. Gebessert hat sich zudem – bereits zum zweiten Mal in Folge – die Einschätzung der momentanen Geschäftslage durch die Unternehmen. Der Lageindex stieg dementsprechend von 84,4 Zählern auf immerhin 86,1 Zähler. Er liegt mit diesem Wert dennoch erheblich unter dem Niveau des August 2008. Auch der Index für die Erwartungen an die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten legte von 90,4 Zählern im Juli auf 95,0 Zähler im August zu.
Der saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft steigt damit im August stärker an, als viele Analysten erwarteten. Er liegt (nach -25,9 Zählern im Juli) aktuell bei -19,7 Zählern. Das Münchner Institut geht angesichts dieser Zahlen davon aus, dass die Wirtschaft in Deutschland sich langsam von ihrem Fall erholt.
Im Verarbeitenden Gewerbe ist das Geschäftsklima um einiges besser als im Vormonat, allerdings noch immer auf sehr niedrigem Niveau. Der entsprechende Index stieg von -29,7 Zählern im Juli auf -22,0 Zähler im August an. Die schwierige Geschäftssituation hat sich den Firmenmeldungen zufolge zwar etwas entspannt. Dennoch sind die Unternehmen unzufrieden mit ihrer Lage. Sie rechnen aber nicht mehr mit einer Verschlechterung der Geschäfte im kommenden halben Jahr. Ebenfalls weniger skeptisch bewerten die Industriefirmen ihre Exportchancen. Den Personaleinsatz beabsichtigen sie nicht mehr ganz so deutlich abzusenken. Dennoch bleiben ihre Planungen klar auf Beschäftigungsreduzierung ausgerichtet.
Im Großhandel hat sich das Geschäftsklima am deutlichsten verbessert. Der Index stieg von -22,5 Zählern auf -14,6 Zähler. Die aktuelle Geschäftslage bewerten die Firmen merklich weniger schlecht als im Vormonat. Auch in Bezug auf die Entwicklung im kommenden halben Jahr sind die Großhändler weniger skeptisch als bislang.
Im Einzelhandel ist der Geschäftsklimaindex mit einer Steigerung von -17,8 Zählern auf -15,0 Zähler weniger deutlich gewachsen als im Großhandel. Zwar sind die Einzelhändler wieder leicht unzufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage, doch blicken sie im Gegenzug weniger pessimistisch auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten.
Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich der Index für das Geschäftsklima am geringsten. Er stieg lediglich um 1,3 Punkte von -25,3 Zählern im Juli auf derzeit -24,0 Zähler. Die Befragungsteilnehmer beurteilen ihre augenblickliche Geschäftslage zwar ebenfalls etwas günstiger als im Vormonat. Bezüglich des weiteren Geschäftsverlaufs sind sie jedoch nahezu unverändert zurückhaltend.
Im August gestiegen ist auch der Geschäftsklimaindikator im Dienstleistungsgewerbe. Er liegt mit 1,4 Zählern (nach -3,0 im Juli) nach einem knappen Jahr sogar erstmals wieder im positiven Bereich. Die befragten Unternehmen sind zwar noch nicht zufrieden aber weniger betrübt, was ihre augenblickliche Geschäftssituation angeht. Der Index bleibt nach -7,0 im Vormonat mit derzeit -4,0 Zählern deshalb noch im roten Bereich. Hinsichtlich des weiteren Geschäftsverlaufs sind die Unternehmen deutlich zuversichtlicher als im Vormonat. Entsprechend Anstieg legte des Erwartungsindexes von 1,0 Zählern auf 7,0 Zähler deutlich zu. Beim Personaleinsatz planen die Dienstleister kaum Veränderungen.
(ifo/ml)