Im Juli fehlten noch immer 31.000 Ingenieure

Auch im Juli klaffte eine enorme Ingenieurlücke in Deutschland. Nach Einschätzung des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) fehlten fast 31.000 Ingenieure. Immerhin ist der Bedarf damit gegenüber dem Vormonat um rund 12 % gesunken. Die Zahl der arbeitslosen Ingenieure lag andererseits mit 26.200 weiter auf einem niedrigen Niveau. Die Zahl aller offenen Ingenieurstellen sank auf 55.000. „Die Wirtschaftskrise zeigt weiter ihre Auswirkungen auf dem Ingenieurarbeitsmarkt. Die Unternehmen sind deutlich zurückhaltender geworden, was die Stellenausschreibungen betrifft“, charakterisiert VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs die aktuelle Situation.Die größte Lücke mit 14.200 offenen Stellen gab es nach wie vor bei den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren und bei den Elektroingenieuren (knapp 7700). Regional betrachtet wies Baden-Württemberg mit 6300 Ingenieuren die größte Lücke auf – gefolgt von Nordrhein-Westfalen (5700). Bayerns Bedarf lag bei 4200 Ingenieuren.

„Diese Zahlen sind allerdings Momentaufnahmen. Die Aufgabe von Politik und Wirtschaft ist es, an die Zeit nach der Krise zu denken und die Weichen jetzt zu stellen.“ Die alternde Gesellschaft stelle eine Herausforderung für den Ingenieurarbeitsmarkt dar, denn die Absolventenzahlen der kommenden Jahre könnten den Bedarf aufgrund des altersbedingten Ausscheidens von Ingenieuren nicht decken, warnt Fuchs. Hinzu komme, dass der Anteil der Ingenieure an der Gesamtzahl aller Beschäftigten kontinuierlich ansteige.

Das Bundesland Bayern steht in der Juli-Ausgabe des Ingenieurmonitors im Mittelpunkt. In diesem Bundesland belief sich die Lücke bei den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren auf nach wie vor 1600 Personen. Auch in der Luft- und Raumfahrtindustrie werden Ingenieure gesucht. Diese konjunkturabhängigen Branchen sind jedoch ebenfalls deutlich von den Wirkungen der Wirtschaftskrise betroffen. Das führte im Juli zu einer insgesamt rückläufigen Entwicklung der Ingenieurlücke um rund 12 % auf rund 4200 gesuchte Ingenieure.

Der Monitor steht als kostenloser Download im Netz zur Verfügung.

(VDI/ml)