In Deutschland träumen 94 % aller Menschen davon, in den eigenen vier Wänden zu leben, aber nur 43 % verwirklichen ihren Immobilientraum im Laufe ihres Lebens auch. In vielen Fällen zu unrecht, denn gerade in Zeiten niedriger Zinsen – wie der gegenwärtigen – ist eine eigene Immobilie durchaus erschwinglich. In vielen Fällen käme die monatliche Rate für einen Immobilienkredit kaum teurer als die Wohnungsmiete. Dann sollte man das Geld lieber in die eigenen vier Wände investieren, statt es einem Vermieter zu überlassen. Hier ein paar Eckdaten, ab wann sich ein solcher Immobilienkauf lohnt.„700 Euro Kaltmiete summieren sich über einen Zeitraum von 30 Jahren auf 252.000 Euro – Mieterhöhungen noch nicht eingerechnet. Von diesem Geld lässt sich in den meisten Gegenden leicht eine Wohnung oder sogar ein Haus kaufen“, empfiehlt Manfred Hölscher, Leiter des Baugeldfinanzierers Enderlein.
Vor allem in ländlichen Gegenden sind Immobilien preiswert zu erwerben – oft ist ein Einfamilienhaus bereits für deutlich unter 200.000 Euro zu haben. Aber auch in den Städten müssen Gut- oder Durchschnittsverdiener nicht langfristig zur Miete leben. „In vielen Städten lässt sich schon für unter 100.000 Euro eine schöne Wohnung mit 100 Quadratmetern Wohnfläche kaufen“, weiß Hölscher. Lediglich in Metropolen wie München, Düsseldorf oder Hamburg seien Immobilien so teuer, dass für durchschnittlich Verdienende meistens ein zweites Haushaltseinkommen nötig ist, um eine Immobilie zu erwerben.
Ob sich die Rechnung „Kaufen statt Mieten“ lohnt, hängt von der Relation zwischen monatlicher Miete und Immobilienpreis ab: Wenn der Kaufpreis bei gleicher Wohnfläche unter dem 200-fachen des monatlichen Mietpreises liegt, lohnt sich fast immer der Kauf, vorausgesetzt, die Zinsen liegen bei etwa 4 bis 5 %.
Wer etwa für die monatliche Miete 700 Euro bezahlt, kann sich ein Darlehen in Höhe von 150.000 Euro leisten. Bei einem Zinssatz von beispielsweise 4,5 Prozent nominal für ein Darlehen mit 15-jähriger Zinsbindung ergibt sich sogar noch eine Einsparung, denn die monatliche Kreditrate liegt in diesem Fall bei einprozentiger Tilgung gerade einmal bei 687,50 Euro. Wer gar mit zweiprozentiger Tilgung startet, erhöht seine Rate auf 812,50 Euro und ist nach 25 Jahren schuldenfrei.
So lässt sich ohne großen Mehraufwand der Traum vom Eigenheim erfüllen. Gleichzeitig entsteht eine stabile Kapitalanlage sowie ein wichtiger Beitrag für die eigene Altersvorsorge. Letzteres ist gerade für Deutsche von großer Bedeutung: 90 % der Bundesbürger nennen als Grund für den Erwerb von Wohneigentum die Altersvorsorge.
(ots/ml)