Über zwei Drittel der deutschen Unternehmen halten derzeit das Thema Kostenmanagement für eine Schlüsseldisziplin auf dem Weg zum Erfolg. Augenscheinlich hakt es aber bei der Umsetzung, denn immerhin 70 % der Fach- und Führungskräfte glauben, dass in ihrem Unternehmen das Kostenmanagement erst noch optimiert werden müsse. Die Anpassung der Kostenstrukturen an kurzfristig veränderte Marktbedingungen ist in knapp jedem zweiten Unternehmen zu unflexibel. Das ist das Ergebnis der Potenzialanalyse Kostenmanagement des Beratungsunternehmenss Steria Mummert Consulting.Kostenmanagement bedeutet übrigens nicht unbedingt Kostensenkung. Vielmehr geht es für die Unternehmen darum, die Ausgaben schnell an wechselnde Marktlagen anzupassen und auf wertschöpfende Leistungen zu konzentrieren.
Den größten Handlungsbedarf für Verbesserungen im Kostenmanagement besitzen offenbar öffentliche Verwaltungen. Drei Viertel der Behördenentscheider sehen bei der flexiblen Anpassung an kurzfristige Marktänderungen Verbesserungsbedarf. Am Beispiel der Preisentwicklung für Rohstoffe wird das schnell deutlich: So rechneten 97 % der Behördenentscheider noch im September 2008 mit steigenden Energiepreisen. Trotz des drastischen Preisverfalls in den darauffolgenden Monaten schrieben die Verantwortlichen die erwartete teure Kostenkalkulation unbeirrt fort.
Im Vergleich dazu sind die Fach- und Führungskräfte der Finanzdienstleister deutlich zufriedener. Bei den Banken wird die Flexibilität immerhin von 56 % der Experten als gut eingeschätzt. In der Versicherungsbranche sind lediglich 40 % der Befragten mit der Reaktion ihrer Unternehmen auf konjunkturelle Schwankungen zufrieden.
Primus in Sachen Kostenflexibilität und Vorreiter ist der Handel: 73 % der Fach- und Führungskräfte dieses Wirtschaftszweigs sehen sich in der Lage, ihre Kostenstrukturen schnell an kurzfristige Marktveränderungen anzupassen. Hiervon können andere Branchen einiges lernen.
(ots/ml)