Arbeit ist nach Angaben des europäischen Amts für Statistik, Eurostat, in nahezu ganz Europa teurer geworden. In der Eurozone (EZ16) sind die Kosten für die Stunde Arbeit im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem zweiten Quartal 2008 nominal um 4,0 % gestiegen. Im ersten Quartal betrug der Anstieg noch 3,6 %. In der EU27 lag die jährliche Steigerungsrate im zweiten Quartal 2009 bei 3,7 %, nach einem Anstieg um 1,3 % im ersten Quartal.Deutschland liegt mit +5,5 % etwas über dem europäischen Mittel. Nur in Litauen und Estland gingen die Kosten zurück (um -6,2 % bzw. -0,6 %). Die im Jahresvergleich größten Zuwächse wurden in Bulgarien (15,5 %) und Rumänien (11,7 %) festgestellt.
Die beiden Hauptkomponenten der Arbeitskosten sind Löhne und Gehälter sowie Lohnnebenkosten. In der Eurozone stiegen die Löhne und Gehälter im zweiten Quartal 2009 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 3,9 %, während die Lohnnebenkosten um 4,2 % zunahmen. Im ersten Quartal 2009 lagen die Steigerungen bei 3,4 % bzw. 4,1 %. In der EU27 legten die Löhne und Gehälter um 3,6 % und die Lohnnebenkosten um 3,8 % zu (Vorquartal: +0,9 % bzw. +2,8 %).
Bei einer Aufschlüsselung nach Wirtschaftszweigen zeigt sich, dass in der Eurozone im zweiten Quartal 2009 die Arbeitskosten pro Stunde in der Industrie mit einer jährlichen Rate von 5,3 %, im Baugewerbe von 4,5 % und im Dienstleistungssektor von 3,2 % gestiegen sind. In der EU27 nahmen die Arbeitskosten in der Industrie um 5,1 %, im Baugewerbe um 4,1 % und im Dienstleistungssektor um 2,9 % zu.
(Eurostat/ml)