Im September hat sich das ifo Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands weiter aufgehellt. Der Klimaindex stieg von 90,5 Zählern auf aktuell 91,3 Zähler. Wie das ifo Institut in München heute mitteilte, schätzen zwar die meisten befragten Unternehmen die Lage noch immer als schlecht ein, aber es zeigt sich dennoch eine Entspannung (Indexanstieg von 86,2 auf 87,0 Zähler). Bei den Erwartungen für die nächsten sechs Monate liegen Pessimisten und Optimisten nun zahlenmäßig gleichauf (Indexanstieg von 95,0 auf 95,7 Zähler) .Der saisonbereinigte Saldo des Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft steigt damit auch im September an. Er liegt nach -19,7 Zählern im August nun bei -18,1 Zählern. Verglichen mit der Situation in den letzten Monaten handle es sich bei den aktuellen Änderungen deshalb um gute Nachrichten, befinden deshalb die Münchner Experten.
Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich der Geschäftsklimaindikator etwas erholt. Entsprechend stieg der Index von -21,9 auf aktuell -19,9 Zähler. Ihre momentane Geschäftssituation sehen die Industrieunternehmen nicht mehr ganz so negativ wie im Vormonat. Zudem erwarten sie einen etwas günstigeren Geschäftsverlauf im nächsten halben Jahr. Hinsichtlich des Auslandsgeschäfts ist ihre Skepsis gewichen. Allerdings planen wieder mehr Unternehmen, ihre Mitarbeiterzahl zu reduzieren.
Im Großhandel und im Einzelhandel ist der Geschäftsklimaindex ebenfalls gestiegen. So konnte der Index für den Großhandel von -14,5 Zählern auf -12,2 Zähler zulegen, jener für den Einzelhandel kletterte von -14,9 auf -12,4. In beiden Handelsstufen sind die Befragten Unternehmen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr etwas weniger pessimistisch. Mit ihrer augenblicklichen Geschäftssituation sind die Großhändler aber nahezu genauso unzufrieden wie im Vormonat. Die Einzelhändler stufen ihre derzeitige Geschäftslage dagegen geringfügig günstiger ein als im August und bewerten sie als nahezu zufriedenstellend.
Wieder etwas eingetrübt hat sich das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe. Der entsprechende Index fiel von -24,0 Zählern auf -25,7 Zähler. Zwar beurteilen die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage ähnlich wie im Vormonat, hinsichtlich der weiteren Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr sind sie jedoch zurückhaltender.
Wie der Geschäftsklimaindikator für die gewerbliche Wirtschaft ist im September auch der Indikator für das Dienstleistungsgewerbe gestiegen. Nach 1,4 Zählern im August liegt er nun bei erfreulichen 3,8 Zählern. Die momentane Geschäftslage hat sich den Unternehmensmeldungen zufolge gegenüber dem Vormonat nicht verändert. Der entsprechende Index dümpelt deshalb nach wie vor bei -4,0 Zählern. Die Dienstleister erwarten aber vermehrt eine günstigere Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten. Das schlägt sich im Index nieder, der von 7,0 Zählern im August im September auf 12,0 Zähler anstieg. In ihren Personalplanungen sind die Unternehmen dennoch zurückhaltender geworden.
(ifo/ml)