ZEW-Konjunkturerwartungen nur leicht gestiegen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im September kaum verändert, meldet heute das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Erwartet worden war eine deutlich stärkere Zunahme. Tatsächlich ist der Indikator lediglich um 1,6 Punkte gestiegen und liegt nun bei 57,7 Punkten nach 56,1 Punkten im August. Mit dem aktuellen Wert liegen die Erwartungen noch etwas deutlicher über dem historischen Mittelwert von 26,6 Punkten. Die aktuelle Entwicklung des Indikators zeigt, dass sich die positive Erwartungshaltung der Experten weiter festigt – wenn auch geringer als erwartet.Die Hoffnungen für die deutsche Konjunktur ruhen vor allem darauf, dass sich der Welthandel erholt und sich so die Exportaussichten anhaltend bessern. Auch für den privaten Konsum sind die Experten optimistischer geworden, obwohl es auf Sicht von sechs Monaten Belastungsfaktoren geben dürfte, da die Abwrackprämie ausläuft und eine steigende Arbeitslosigkeit zu erwarten ist.

„Die Konjunkturerwartungen bestätigen das Bild, dass sich die deutsche Wirtschaft zwar erholt, aber in einem langsamen Tempo. Zusätzliche staatliche Konjunkturstimuli sind mit Blick auf die Staatsverschuldung jedoch nicht angebracht,“ kommentiert ZEW-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Franz die Entwicklung.

Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im September besser aus. Der entsprechende Indikator steigt um 3,2 Punkte auf minus 74,0 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im September um 4,7 Punkte gegenüber dem Vormonat gestiegen und liegen nun bei 59,6 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 4,2 auf minus 77,9 Punkte.

Die Ausgabe September 2009 des ZEW-Finanzmarktreports mit den Ergebnissen des Finanzmarkttests ( auf dessen Daten die ZEW-Konjunkturerwartungen basieren) steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.

(ZEW/ml)