Derivate: Zentraler Kreditausschuss unterstützt EU-Maßnahmen

Die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) zusammengeschlossenen Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft wollen die Europäischen Kommission dabei unterstützen, die Derivatemärkte sicherer und effizienter zu machen. Die Europäische Kommission hat dazu unter anderem Maßnahmen wie die Ausweitung des zentralen Clearings für außerbörslich gehandelte Derivate oder die Nutzung von Datensammelstellen zur Vermeidung möglicher systemischer Risiken vorgeschlagen (wir berichteten bereits darüber).Diese Instrumente sind nach Meinung des ZKA geeignet und angemessen. Bereits die Einführung des zentralen Clearings für Kreditderivate in der EU im Juli sei ein wichtiger Schritt gewesen, um im Derivate-Bereich mehr Transparenz zu schaffen und systemische Risiken zu reduzieren.

Allerdings befürchtet der ZKA, die Regulierung könnte über das Ziel hinausschießen. Der Ausschuss mahnt deshalb, die Kommission müsse darauf achten, dass bestimmte Derivate auch weiterhin flexibel genug ausgestaltet werden können, um als Instrumente des Risikomanagements von Kreditinstituten und Industrieunternehmen zu taugen. Solche Derivate seien nicht standardisierbar und deshalb auch nicht für ein zentrales Clearing geeignet. Es dürfe für diese Derivate durch die geplanten Maßnahmen auch keine neuen Kostenbelastungen – etwa in Form zusätzlicher Eigenkapitalanforderungen – geben.

Kritisch sieht der ZKA zudem die geplante Pflicht zum Handel über Börsen. Da der Handel an Börsen und der außerbörsliche Handel sich ergänzten, würde eine Beschränkung auf einen Kanal beide Bereiche schwächen. Außerdem sei eine internationale Abstimmung der Maßnahmen unerlässlich, um Konflikte mit Regulierungen anderer Staaten zu vermeiden.

(VÖB/ml)