Amerika und Europa sollten bei der Reform der Finanzmarktregulierung mit gutem Beispiel vorangehen, mahnte heute Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführende Vorstand des Bankenverbandes mit Blick auf das derzeitige Treffen der EU-Kommission mit der US-Regierung im Transatlantischen Wirtschaftsrat. Gerade auf den wichtigsten Finanzmärkten müssten aufeinander abgestimmte Regeln gelten. Obwohl sich die G20-Regierungen um eine stärkere Koordinierung bemühen, gibt es deutliche Unterschiede in den Gesetzesvorschlägen der USA und der EU.Weber betonte angesichts der schwierigen internationalen Abstimmung allerdings, dass Koordination nicht zwangsläufig identische Regeln bedeuten müssten. „Vergleichbare Heimatstandards sollten aber unbedingt auch im jeweils anderen Rechtskreis anerkannt werden.“
Weber warnte davor, dass die USA oder die EU vorschnell und einseitig Fakten schaffen und so ein gemeinsames Vorgehens erschweren. Er wies darauf hin, dass die neuen US-Regeln auch deutsche Institute, die in den USA als Finanzholding tätig sind, betreffen würden. Ferner bedürfe es bei den Bilanzierungsstandards zur Bewertung von Finanzinstrumenten wenn nicht einheitlicher Regelungen, so doch eines größeren Gleichklangs. Von der EU forderte Weber, bei der Rechtssetzung zu den Finanzmärkten ebenfalls auf Konsistenz zu achten. Dies gelte etwa im Hinblick auf Hedge-Fonds.