Gesundheitsmarkt: Apotheken machen wieder Umsatzplus

Mit einem Umsatzplus von knapp 5 % in den Monaten Juli bis September gewinnen die deutschen Apotheken nach einem schwachem ersten Halbjahr wieder an Fahrt. Insgesamt stieg der Umsatz in den ersten neun Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 500 Millionen auf 18,2 Milliarden Euro. Davon entfallen allein knapp 300 Millionen Euro auf das dritte Quartal. Das meldet der medizinische Datendienst Insight Health.Zwar bleibt das Umsatzplus der ersten neun Monate mit insgesamt 2,6 % unter den Entwicklungen der Vorjahre, noch Ende Juni hatte es jedoch erst bei gut 1 % gelegen.

Während sich der Umsatz im letzten Quartal erholte, verharrte die Menge der abgegebenen Packungen weiterhin im Minus. Insgesamt wurden damit in den ersten neun Monaten dieses Jahres acht Millionen (-0,7 %) weniger Packungen abgegeben als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Das zeigen aktuelle Zahlen, die Insight Health sowohl auf der Basis von Großhandelseinkäufen als von Herstellerauslieferungen ermittelte.

Zu verdanken ist das Umsatzplus in den Monaten Juli bis September vor allem den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Hier lag das Umsatzplus bei gut 5,5 %. Gleichzeitig ging bei den verschreibungspflichtigen Präparaten jedoch die Menge der abgegebenen Packungen mit 1,5 % stärker zurück als im Gesamtmarkt (-0,5 %). Das ist ein Indiz dafür, dass das Wachstum ausschließlich auf den Zuwachs bei höherpreisigen Präparaten zurückzuführen ist.

Ein Blick in die verschiedenen anatomischen Bereiche zeigt, dass die drei Gruppen mit dem stärksten Umsatzwachstum – Präparate zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und die so genannten Antineoplastika (hierzu zählen u. a. Zytostatika und Immunsuppressiva) – mit einem Umsatzpuls von gut 208 Millionen Euro für rund 70 % des gesamten Marktwachstums im dritten Quartal stehen.

Bei den Präparaten zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems, die in den Monaten Juli bis September mit knapp 9 % zulegten, waren vor allem die Psycholeptika (+20,5 Prozent) und die Antiepileptika (+17,0 Prozent) für den Zuwachs verantwortlich. Im Bereich der Antineoplastika, die mit 12,4 % die anatomische Gruppe mit dem stärksten Wachstum im dritten Quartal repräsentiert, liegen die Immunsuppressiva mit einem Plus von 19,4 % an der Spitze. Bei den Präparaten zur Behandlung von Atemwegserkrankungen fallen bei einem Gesamtwachstum der Gruppe von 7,3 % vor allem die Asthmapräparate ins Auge; sie legten um 9,4 % zu.

Deutlich anders verläuft hingegen die Entwicklung bei den apothekenpflichtigen Arzneimitteln, die nicht vom Arzt verschrieben werden müssen, aber nur über Apotheken abgegeben werden dürfen: Zwar lag auch hier der Umsatz im dritten Quartal leicht im Plus (+0,8 Prozent). Über die ersten neun Monate gesehen verzeichneten diese Präparate jedoch einen Umsatzrückgang von gut 1,1 %.

(ots/ml)