Kraftfahrzeugmärkte: Westeuropa bleibt stabil, China boomt

Auf vielen Auslandsmärkten hat sich der Pkw-Absatz im September zunehmend stabilisiert, meldet der Verband der Automobilindustrie (VDA). Die deutschen Pkw-Hersteller haben demnach bereits im bisherigen Jahresverlauf ihre Marktanteile in den USA, in Westeuropa, Russland und Brasilien gesteigert. Da nun schon im zweiten Monat in Folge die Auftragseingänge aus dem Ausland über dem Vorjahresniveau liegen, sei mit einer Erholung der Exportmärkte zu rechnen, glaubt der Verband. Größter Hoffnungsträger ist der chinesische Markt mit einer Absatzsteigerung um 77 %.In Westeuropa stieg der Pkw-Absatz im September um knapp 10 % auf 1,3 Millionen neu zugelassene Fahrzeuge. Besonders ausgeprägt war das Wachstum in Frankreich (+14 %) und Großbritannien (+11 %). In beiden Ländern war die Umweltprämie verlängert worden. Der italienische Markt verzeichnete ein Plus von 7 %. Spanien legte im September kräftig um 18 % zu. Insgesamt wurde auf dem westeuropäischen Pkw-Markt im dritten Quartal ein Zuwachs von knapp 8 % erzielt. Im bisherigen Jahresverlauf verbleibt dennoch ein Restminus von 5 %.

Probleme bereiten weiterhin die osteuropäischen Märkte, die im September um 36 % nachgaben. Das russische Pkw-Geschäft lag im September 52 % unter dem Vorjahresniveau.

Weitgehend zufrieden zeigt sich der VDA hingegen über die Entwicklung der großen asiatischen Automobilmärkte. Der indische Markt erlebte im September eine Absatzsteigerung von über 20 %; seit Jahresbeginn liegt der Zuwachs bei 9 %. Der japanische Markt liegt laut VDA zwar im bisherigen Jahresverlauf noch 14 % unter dem Vorjahresniveau, allerdings wurde im September bei den Neuzulassungen das zweite Absatzplus in Folge verzeichnet. In China stieg der Absatz im September um die bereits erwähnten 77 %. Seit Jahresbeginn wuchs der chinesische Pkw-Markt um 36 %.

Der Volkswagen-Konzern erwartet für sein Chinageschäft ein Plus von 30 % für das Gesamtjahr 2009. Aber auch die deutschen Premiumhersteller legten in China kräftig zu: Audi und BMW erzielten im September jeweils ein Verkaufsplus von mehr als einem Drittel, Mercedes-Benz steigerte seinen Absatz um 56 %.

Brasilien legte er Absatz von Light Vehicles im September zum Vorjahr um 17 % und seit Jahresanfang um 6 % zu. Die deutschen Hersteller konnten in den ersten neun Monaten des Jahres ihren Marktanteil auf knapp ein Viertel steigern.

Noch keine durchgreifende Erholung ist auf dem US-Markt zu erkennen. Das dortige Abwrackprogramm, das vom Volumen her deutlich geringer ausfiel als vergleichbare Maßnahmen in europäischen Ländern, führte im August zu einem leichten Absatzplus. Im September hingegen lagen die Light-Vehicles-Verkäufe wieder mit 23 % im Minus. Der Absatz der deutschen Marken entwickelte sich deutlich besser als der Gesamtmarkt. Mit einem Verkaufsrückgang von lediglich 3 % im September bauten die deutschen Hersteller ihren Anteil auf dem amerikanischen Light-Vehicles-Markt in den ersten neun Monaten des Jahres um 0,7 Prozentpunkte auf 7,2 % aus.

(VDA/ml)