Ein abgeschlossenes Studium allein garantiert noch keinen Arbeitsplatz. Selbst bei Informatikern sind erste Praxiserfahrungen gern gesehen und entscheiden daher oftmals über den Erfolg einer Bewerbung. In rund zwei Dritteln der Stellenangebote haben nur IT-Absolventen eine Chance, die bereits erste Einblicke in den Job-Alltag vorweisen können. Vor allem in der IT-Beratung geht ohne Praxiswissen so gut wie nichts mehr. Hier werden vier von fünf Jobangebote nur an Bewerber mit abgeschlossener Berufsausbildung, einschlägigen Praktika oder nachweisbarer Projekterfahrung vergeben.Aber auch Anwendungsentwickler müssen in über der Hälfte der Ausschreibungen mehr vorweisen als nur theoretisches Fachwissen. Das ergab die Studie „IT-Jobscout 2009“ des Beratungs- und Softwareunternehmens PPI AG. Für die Studie wurden die Stellenanzeigen der 100 größten deutschen IT-Unternehmen ausgewertet.
Welchen Stellenwert das Praxiswissen tatsächlich einnimmt, hängt demnach vor allem vom Ausbildungshintergrund des Bewerbers ab. Insbesondere von Quereinsteigern wird erwartet, dass sie ihre IT-Fertigkeiten durch erste Praxiserfahrung dokumentieren können.
So sind in rund 80 % der Stellenanzeigen für Wirtschaftswissenschaftler und in 73 % der Angebote für Wirtschaftsingenieure erste Einblicke ins Berufsleben eine wichtige Einstellungsvoraussetzung. Im Vergleich dazu müssen Informatiker ihr theoretisches Wissen nur in 60 % der Ausschreibungen mit praktischer Erfahrung aus der Arbeitswelt untermauern.
IT-Absolventen haben dabei eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die erwünschte Praxiserfahrung zu erwerben – angefangen von studienbegleitenden Praktika, über die Arbeit als Werksstudent bis hin zum praxisnahen Diplom. Gefragt sind vor allem Erfahrungen aus konkreten Praxisprojekten – etwa aus einer freiberuflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit. Mehr als jeder zweite IT-Arbeitgeber achtet darauf ganz besonders und honoriert damit neben der Berufspraxis auch weitere Fertigkeiten wie etwa Organisationsvermögen, Engagement und Eigeninitiative. Auch zusätzliches Branchen-Know-how ist in den Unternehmen hochwillkommen.
(ots/ml)