Ausgesprochen erfreuliche Nachrichten erreichen die deutsche Wirtschaft vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME): Die Wirtschaft steht kurz vor dem Sprung ins Wachstum. Der viel beachtete Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI, Ausgabe 10/2009) verzeichnete im September ein 13-Monats-Hoch. Er kletterte um 0.4 Punkte von 49.2 auf 49.6 und lag damit nur knapp unter der Wachstumsmarke von 50. Zuletzt hatte er im Juli 2008 die 50-Punkte-Marke überschritten.Sowohl Global Player als auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) verzeichneten das höchste Auftragsplus seit 18 Monaten. Der Teilindex „Auftragseingang“ stieg auf 54.2 Punkte. Die größten Zuwächse beim Neugeschäft verbuchten Hersteller von Konsumgütern. Angespornt durch die einsetzende Belebung der Konjunktur verstärkten die Unternehmen vertriebsorientierte Maßnahmen und steigerten damit ihre Produktionsraten im dritten Monat in Folge.
Ergänzend dazu führten die Stärke des Euro und Preisnachlässe auf Lieferantenseite zu einem weiteren Rückgang der Einkaufspreise. Aufgrund der Verteuerung mineralölbasierter Produkte sanken die Preise im Vergleich zu den Vormonaten jedoch nicht mehr so rapide wie in den Monaten davor. Trotzdem reduzierten die Industriebetriebe ihre Verkaufspreise, um die Nachfrage bei den Endverbrauchern anzukurbeln.
Erneut bauten die Unternehmen jedoch Arbeitsplätze ab. Die meisten Stellen strichen die Hersteller von Investitionsgütern. Unternehmen aus allen Industriesektoren reduzierten die Einkaufsmengen, um ihre Liquidität zu verbessern.
Die Lieferanten setzen ihre Kurzarbeitsprogramme konsequent fort. Daher verlängerten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten zum zweiten Mal in Folge.
(ots/ml)
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.