Betriebliche Trainingsmaßnahmen erhöhen die Beschäftigungswahrscheinlichkeit von Arbeitslosengeld-II-Empfängern deutlich und auch auf längere Sicht. Das beweist eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Verglichen mit ähnlichen Arbeitslosen ohne Training, liegt 28 Monate nach der Maßnahme die Beschäftigungsquote der einstigen Teilnehmer bis zu 21 Prozentpunkte höher. Schulische Trainingsmaßnahmen, die Eignungen feststellen oder Kenntnisse vermitteln, steigern die Chancen der Teilnehmer, einer ungeförderten Beschäftigung nachzugehen, dagegen nur um bis zu vier Prozentpunkte.Erstmals liegen zudem gesicherte Erkenntnisse vor, welche Trainingsmaßnahmen auch nachhaltig die Beschäftigungschancen erhöhen. Dafür untersuchten die IAB-Forscher, wie viele Teilnehmer in den ersten 17 Monaten nach der Maßnahme eine reguläre Beschäftigung aufnahmen, die mindestens ein Jahr ununterbrochen andauerte. Auch hier fallen die Effekte am stärksten für Teilnehmer an betrieblichen Trainingsmaßnahmen aus, gefolgt von schulischen Trainingsmaßnahmen zur Vermittlung von Kenntnissen sowie Eignungsfeststellungen. Bei Bewerbungstrainings konnte im Durchschnitt kein Effekt festgestellt werden. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Schulungsinhalte für einige Teilnehmer nicht adäquat seien, so die Autoren der Studie. Sie empfehlen, systematisch das Feedback der Teilnehmer zu nutzen, um die Maßnahme effektiver einsetzen zu können.
Die IAB-Studie steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(idw/ml)