Europa: ifo Wirtschaftsklimaindikator steigt weiter

Das ifo Wirtschaftsklima, ein Konjunkturindikator des Münchner ifo Instituts für den Euroraum, hat sich im vierten Quartal 2009 zum dritten Mal in Folge verbessert. Der Anstieg des Indikators resultiert überwiegend aus den günstigeren Erwartungen der Experten für die nächsten sechs Monate; aber auch die Urteile der Analysten zur gegenwärtigen Wirtschaftslage haben sich leicht verbessert. Dies stützt laut Institut die Hoffnungen, dass sich die Erholung der Wirtschaft im Euroraum im ersten Halbjahr 2010 fortsetzen wird.Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate hellten sich in allen Ländern des Euroraums auf. Besonders optimistisch sind die Wirtschaftserwartungen in Italien, Deutschland und den Niederlanden. Weiterhin verhalten, aber etwas weniger pessimistisch als im Vorquartal, sind die Erwartungen der Experten des World Economic Survey (WES) dagegen in Spanien und Griechenland. Im gesamten Euroraum wird derzeit einzig in Irland mit einer weiteren wirtschaftlichen Verschlechterung in den kommenden sechs Monaten gerechnet. Anders als die Erwartungen wird die aktuelle Wirtschaftslage in fast allen Ländern des Euroraums immer noch als ausgesprochen ungünstig beurteilt.

Die Inflationserwartungen für 2009 liegen mit 0,7 % im Jahresdurchschnitt deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Im Laufe der nächsten sechs Monate wird jedoch mit einer höheren Inflation gerechnet. Ein zunehmender Teil der WES-Experten erwartet, dass die Leitzinsen im kommenden halben Jahr anziehen werden. Noch etwas ausgeprägter wird bei den Kapitalmarktzinsen mit einem Anstieg im Laufe der nächsten sechs Monate gerechnet.

Der US-Dollar und auch das britische Pfund gelten in Relation zum Euro als deutlich unterbewertet. Trotzdem rechnen die WES-Experten nicht mit einer Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro in den kommenden sechs Monaten, sondern in etwa mit einer Stabilisierung auf dem derzeitigen Niveau.

(ifo/ml)

World Economic Survey

Die ifo Expertenumfrage zur Weltkonjunktur erfasst wirtschaftliche Trends durch die Befragung von volkswirtschaftlichen Experten aus multinationalen Unternehmen und international agierenden Institutionen. Die Umfrage wird vom Münchner ifo Institut in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris durchgeführt.