Die deutsche Wirtschaft ist auf den Wachstumspfad eingeschwenkt. Der Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI, Ausgabe 11/2009), notierte im Oktober auf einem 16-Monats-Hoch. Er stieg um 1.4 Punkte von 49.6 auf 51.0 und übersprang damit erstmals seit Juli 2008 die Wachstumsschwelle von 50. Der Teilindex Produktion kletterte um 1.6 auf 54.4 Punkte. Damit wurde im Oktober die höchste Zuwachsrate seit 16 Monaten gemessen.Sowohl die großen Global Player als auch KMU verzeichneten das kräftigste Plus von Neu- und Folgeaufträgen seit 26 Monaten (Teilindex Auftragseingang: 56,3 Punkte).Die steilsten Produktionsschübe verbuchten die Hersteller von Investitions- und Vorleistungsgütern. Sie hatten bisher besonders unter der Wirtschaftskrise zu leiden.
Die Einkaufspreise sanken im Oktober nur noch leicht; ein Resultat der erfolgreich ausgehandelten Preisnachlässe bei den Lieferanten. Gleichzeitig fiel die Deflationsrate so niedrig aus wie zuletzt im Oktober 2008. Die Verkaufspreise wurden mit der niedrigsten Rate seit Jahresbeginn herabgesetzt.
Der Beschäftigtenabbau hat weiter an Tempo verloren und wieder das Niveau von November 2008 erreicht. Die Stellenstreichungen, insbesondere in der Industrie, waren häufig Resultat von Restrukturierungen. Da im Oktober viermal mehr Firmen ihre Vormateriallager abbauten als aufstockten, sanken die Bestände zum 13. Mal in Folge. Für die Unternehmen geht es dabei weiter darum, Lagerhaltung und Liquidität zu optimieren. Der erneut starke Rückgang der Vormaterial- und Fertigwarenlagerbestände zeigt zudem, dass die Krise noch nicht vollständig überwunden ist.
Die Lieferanten hielten auch im Oktober an ihren Kurzarbeiterprogrammen fest. Da die Lagerbestände auf Lieferantenseite niedrig blieben, verlängerten sich die durchschnittlichen Lieferzeiten im Oktober nicht nur den dritten Monat in Folge, sondern so stark wie seit Juli 2008 nicht mehr.
(ots/ml)
Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.