Die weltweite Pkw-Nachfrage hat sich zum Jahresende auf fast allen Auslandsmärkten weiter stabilisiert und wird dabei durch zahlreiche nationale Konjunkturprogramme unterstützt, meldet der Verband der Automobilindustrie (VDA). Bei den hohen Zuwachsraten der Neuzulassungen sei allerdings der Basiseffekt des Vorjahresmonats zu berücksichtigen, schränken die Experten des VDA ein. Unabhängig davon aber seien die Absatz- und Zulassungszahlen im November weltweit gestiegen.In Westeuropa legten die Neuzulassungen von Pkw im November um mehr als 30 % zu. In Frankreich wurde mit einem Plus von 48 % das bislang beste Novemberergebnis erzielt. In Großbritannien hat das im Mai eingeführte Abwrackprogramm das Absatzgeschehen in der zweiten Jahreshälfte zunehmend stabilisiert. Im November lagen die Neuzulassungen um 58 % über dem Vorjahresniveau, da neben der Verschrottungsprämie auch die für Januar 2010 geplante Anhebung der Mehrwertsteuer für einen erheblichen Vorzieheffekt sorgte. Auch in Spanien (+37 %) und Italien (+31 %) lagen die Zuwächse im November über denen der Vormonate. Insgesamt wurden im Laufe des Jahres in Westeuropa 12,6 Millionen Pkw verkauft und das Vorjahresniveau damit nur leicht unterschritten.
In Osteuropa hat sich das Pkw-Geschäft im November dagegen nur verhalten entwickelt. Mit rund 65.000 verkauften Fahrzeugen ging der Absatz in den neuen EU-Ländern um 17 % zurück. Wichtigster Wachstumsmotor war der tschechische Markt, wo die Neuzulassungen im November einen Anstieg von knapp 32 % verzeichneten. Der Absatz in Tschechien liegt im bisherigen Jahresverlauf 10 % über dem Vorjahr. Slowenien erzielte im November mit einem Plus von 4 % die erste Absatzsteigerung seit gut einem Jahr. In Polen lag das Pkw-Geschäft sowohl im November als auch im bisherigen Jahresverlauf in etwa auf Vorjahresniveau.
In Russland ging der Absatz von Pkw im November um 46 % zurück. Die russische Wirtschaft befindet sich noch tief in der Rezession. Seit Anfang des Jahres ist die Pkw-Nachfrage in Russland um die Hälfte eingebrochen.
In den USA erreichte der Absatz mit 744.700 verkauften Light Vehicles im November erneut das Vorjahresniveau. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnete der US-Markt noch einen Rückgang von 24 % auf knapp 9,4 Millionen Fahrzeuge. Die deutschen Hersteller verbuchten im November ein Verkaufsplus von 4 % und konnten seit Anfang des Jahres ihren Marktanteil in den USA um 0,6 Prozentpunkte auf 7,3 % ausbauen. Der Pkw-Markt in Brasilien erzielte im November ein kräftiges Absatzplus von 43 %. Seit Jahresbeginn ist in Brasilien der Absatz von Light Vehicles um 10 % gestiegen.
Auch in Japan stabilisiert sich das Absatzgeschehen zunehmend. Im November war ein Anstieg der Neuzulassungen um ein Viertel zu verzeichnen. Mit 3,6 Millionen Pkw lag der Absatz in den ersten elf Monaten 2009 noch um 9 % unter dem Vorjahr. In China hat sich das Absatzvolumen im November mit plus 92 Prozent fast verdoppelt. Zwar war auch das chinesische Pkw-Geschäft gegen Ende des Jahres 2008 aufgrund der weltweiten Krise rückläufig, jedoch nimmt China als bedeutender Absatzmarkt weiter an Dynamik zu. Im bisherigen Jahresverlauf ist der Pkw-Absatz in China um 44 Prozent auf 7,4 Mio. Fahrzeuge gestiegen. Der Pkw-Markt in Indien verzeichnete im November mit plus 67 % die höchste Absatzsteigerung seit fünf Jahren. In Indien wurden bis einschließlich November 15 % mehr Fahrzeuge als im gleichen Zeitraum 2008 verkauft.
(VDA/ml)