Die Konjunkturperspektiven für die deutsche Wirtschaft haben sich in den vergangenen Monaten spürbar aufgehellt, stellt die Deutsche Bundesbank in ihrer heute veröffentlichten Prognose für die Jahre 2010 und 2011 fest. Unterstützt durch umfangreiche geld- und fiskalpolitische Impulse habe im Frühjahr ein Erholungsprozess eingesetzt, der in den nächsten beiden Jahren anhalten dürfte, so die Bundesbankanalysten. Das Preisklima bleibe dabei günstig. Der Bundesbank-Prognose zufolge wird sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) – nach einem Rückgang um 4,9 % in diesem Jahr – im Jahr 2010 um 1,6 % und im Jahr 2011 um 1,2 % erhöhen.Die Bundesbanker gehen allerdings davon aus, dass die Effekte der öffentlichen Stabilisierungsmaßnahmen über den Prognosezeitraum an Gewicht verlieren werden. Im Gegenzug wachse aber der positive Einfluss von Impulsen aus dem Außenhandel und später aus einer wieder zunehmenden Investitionstätigkeit der Unternehmen. Auch die privaten Konsumausgaben werden laut Prognose steigen und die Wirtschaft ankurbeln. Der gesamtwirtschaftliche Auslastungsgrad wird sich dadurch allmählich erholen. Gleichwohl dürfte die Unterauslastung auch im Jahr 2011 spürbar sein, glauben die Ökonomen der Bundesbank.
Die Reaktion des Arbeitsmarktes auf den Konjunktureinbruch sei zwar bislang äußerst verhalten gewesen, für den Prognosezeitraum bis 2011 sei aber davon auszugehen, dass per saldo weiter Arbeitsplätze verloren gehen werden, wenn auch nicht in dem vielfach befürchteten Ausmaß, warnt die Bundesbank in ihrer Prognose. Im Ergebnis könnte die Zahl der registrierten Arbeitslosen von 3,4 Millionen in diesem Jahr über 3,8 Millionen im Jahr 2010 auf 4,2 Millionen im Jahr 2011 steigen. Das entspräche einer Arbeitslosenquote von 10,1 % im Jahr 2011.
Verbraucher sollten sich laut Prognose auf eine moderate aber spürbare Erhöhung der Preise einrichten. So vermuten die Bundesbanker – nach einem Preisanstieg von geringfügigen 0,3 % im laufenden Jahr – für das Jahr 2010 einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,9 %. 2011 sollen die Verbraucherpreise dann um 1,0 % steigen.
Die ausführliche Prognose steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.
(Deutsche Bundesbank/ml)