Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) geht davon aus, dass die Produktion im nächsten Jahr um 5 % und der Umsatz um 6 % steigen werde. Man komme allerdings aus einem tiefen Tal und der Weg zurück zu den Gipfelwerten des ersten Halbjahres 2008 sei noch weit, prophezeite gestern VCI-Präsident Prof. Dr. Ulrich Lehner der Branche. Seine Mahnung zur Geduld ist begründet: Die chemische Industrie in Deutschland hat soeben eines der schwierigsten Jahre in ihrer Geschichte hinter sich gebracht.Der Einbruch der Chemieproduktion im laufenden Jahr von 10 % gegenüber dem Vorjahr lasse sich nur mit dem Rückgang in der ersten Ölkrise vor 35 Jahren vergleichen, so Verbandsboss Lehner weiter. In der Branche überwiege jetzt jedoch wieder Zuversicht und die Unternehmen hofften auf bessere Geschäfte.
Auch wenn in der zweiten Jahreshälfte die meisten der vorübergehend abgeschalteten Anlagen wieder angefahren worden seien, dürfe die Krise dennoch nicht zu den Akten gelegt werden, mahnt der VCI-Präsident. Die branchenweite Kapazitätsauslastung liege mit aktuell 77 % weiterhin deutlich unter dem in der Chemie üblichen Niveau von 83 bis 85 %.
(ots/ml)