In vier von zehn deutschen Unternehmen behindern langwierige Entscheidungen die Arbeit, mahnt das Beratungsunternehmen Steria Mummert Consulting. Eine gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut durchgeführte Studie mündet in der Erkenntnis, dass viele Entscheidungsprobleme hausgemacht sind: Häufig führen Abstimmungen zu keinem Ergebnis, weil schlicht zu viele Mitarbeiter an den Prozessen beteiligt sind. Abläufe ziehen sich dadurch unnötig in die Länge.In drei von zehn Unternehmen hemmen außerdem komplexe Hierarchien die Entscheidungen. Verantwortlichkeiten sind nicht ausreichend geklärt, weshalb sich Mitarbeiter mitunter nicht für Aufgaben zuständig fühlen. Sie bleiben dann unerledigt liegen. Das sind nur einige der Ergebnisse der Studie Managementkompass Komplexitätsmanagement.
Sie zeigt auch, dass sich komplexe Organisationsstrukturen nicht nur auf die zügige Abwicklung von Aufgaben negativ auswirken. Die Mitarbeitermotivation leidet ebenfalls darunter: Drei von zehn Führungskräften klagen, dass ihr Personal nicht ausreichend motiviert ist. „Unübersichtliche Prozesse, ungeklärte Zuständigkeiten und Kommunikationsprobleme führen zwangsläufig auch zu demotivierten Mitarbeitern“, so Dr. Rainer Scholz, Senior Executive Manager bei Steria Mummert Consulting.
Um die Abläufe im Unternehmen insgesamt übersichtlicher zu gestalten, sollten die Firmen ihr Komplexitätsmanagement auf neue Füße stellen, mahnen die Berater. Dabei dürfe sich das Management allerdings nicht nur auf die Standardisierung und Optimierung einzelner Prozesse verlassen. Es gelte vielmehr, Entscheidungen schnell und am richtigen Platz zu treffen. „Übergeordnetes Ziel ist dabei, Transparenz zu schaffen und alle Mitarbeiter auf einen Wissenstand zu bringen“, rät Scholz. Das betreffe sowohl den Informationsfluss in und zwischen den Abteilungen als auch Zuständigkeiten, die klar definiert werden müssen.
(Steria Mummert/ml)